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Bio-CO2-Anlage: so baust Du sie dir ganz leicht selbst + Tipps zur optimalen Nutzung

Bio-CO2-Anlage: so baust Du sie dir ganz leicht selbst + Tipps zur optimalen Nutzung 1

In diesem Beitrag, zeige ich dir, was Du alles generell und beim Selbstbau der Bio-CO2-Anlage beachten musst! Denn eine Bio-CO2-Anlage ist eine tolle und vor allem sehr günstige Einstiegslösung in Sachen CO2-Anlagen fürs Aquarium!

In diesem Bio-CO2-Anlagen-Guide lernst Du also …

  • … was dir eine (Bio-)CO2-Anlage überhaupt bringt
  • … was Du alles für die Bio-CO2-Anlage brauchst
  • … worauf es beim Bau der Bio-CO2-Anlage ankommt
  • … nicht nur eine, sondern direkt zwei Varianten der Bio-CO2-Anlagen kennen.

Also wenn Du die passende Bio-CO2-Anlage haben willst, ließ einfach weiter!

Was ist eine Bio-CO2-Anlage?

Bio-CO2-Anlagen basieren auf der biologischen Gährung von Hefe und Zucker. Je nach größe des Gährbehälters der Bio-CO2-Anlage können Aquarien bis ca. 120 Liter ausreichend zusätzlich mit Kohlendioxid versorgt werden. Häufig ist der Selbstbau der Bio-CO2-Anlage fast kostenlos möglich (siehe Anleitung)!

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Warum Du es mit einer Bio-CO2-Anlage probieren solltest

Warum Du es mit einer Bio-CO2-Anlage probieren solltest
Ein solches Aquascape bzw. solchen dichten Pflanzenwuchs kann man sich nur wünschen. Mit einer (Bio-)CO2-Anlage ist das aber durchaus fast zum Nulltarif möglich!

Bevor ich selbst erfolgreich bestimmt 2 Jahre eine Bio-CO2-Anlage an meinem 18 und 30 Liter-Aquarium betrieben habe, habe ich immer gedacht, dieses bisschen an CO2 reicht doch nicht, um anspruchsvolle Pflanzen zum wachsen zu bringen.

Allerdings wurde ich schnell eines besseren belehrt. Dank das zusätzliche CO2 der kleinen CO2-Anlage fingen Pflanzen wie Hemianthus callitrichoides „cuba“ an problemlos zu wachsen.

Vorteile der Bio-CO2-Anlage

Gerade für kleinere Nano-Aquarien bietet sich die Bio-CO2-Anlage aus folgenden Gründen an:

  • super günstig im Vergleich zur normalen CO2-Anlage
  • Du kannst sie problemlos jederzeit selbst nachfüllen
  • die CO2-Produktion reicht für Aquarien bis 100 Liter gut aus, ohne dass die Reaktionen unkontrollierbar werden
  • Du kannst die Bio-CO2-Anlage einfach selbst bauen (siehe Anleitung)

Ob eine CO2-Anlage (ob Bio-CO2 oder Druckgas ist dabei völlig egal) sinnvoll ist, kannst Du im Beitrag „Ist eine CO2-Anlage sinnvoll“ selbst für dich beantworten.

Meine Antwort lautet: meistens ja!

Und da du weiterliest, bist Du sicher auch schon überzeugt von der Wirkung von CO2 im Aquarium, oder? :) Kommen wir also nun zu den beiden Bio-CO2-Varianten fürs Aquarium:

Wie funktioniert eine Bio-CO2-Anlage?

Die Bio-CO2-Anlage funktioniert auf Basis biologischer Gährung mit den drei Komponenten Zucker, Hefe und Wasser. Ich möchte dich nicht langweilen, weshalb ich diesen Absatz etwas kürzer halte.

Die auf biologischer Gährung basierende Bio-CO2-Anlage

Die Funktionsweise der ursprünglichen Bio-CO2-Anlage basiert auf biologischen Reaktionen. Wie gesagt, reagiert hier nichts, sondern Hefebakterien wandeln Zucker oder andere Nährstoffe unter anderem in CO2 um – es geht hier um die Gährung.

Bio-CO2-Anlage selber bauen:

Diese auf der biologischen Gährung basierte super günstige CO2-Anlage kannst Du auch super selbst bauen. Was Du alles für die DIY Bio-CO2-Anlage benötigst, kannst Du folgender Liste entnehmen:

  • eine 1 Liter PET-Mehrwegflasche (die sind etwas stabiler)
  • eine kleine 0,3 oder 0,5 Liter PET-Flasche (die Größe ist nicht so wichtig)
  • ein CO2-Rückschlagventil
  • 1 bis 2 Meter CO2-Schlauch mit 6 mm Durchmesser
  • Silikon zum Abdichten (normales Silikon ist ausreichend)
  • das Rezept für die Bio-CO2-Anlage folgt weiter unten

Wenn Du dir langes Gebastel und Geschmiere mit Kleber oder Silikon vermeiden willst und wert auf eine zuverlässig dichte Verbindung der CO2-Anlage legst, schau dir unbedingt die fertigen Flaschendeckel für kleines Geld mit Schlauchanschluss an:

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Anleitung Bio-CO2-Anlage selber bauen

Anleitung: eine Bio-Co2-Anlage selber bauen

30 Minuten

  1. Reinigen der Flaschen

    Reinigen der Flaschen

    Reinige zu Anfang die PET-Flaschen gründlich und spüle die eventuell eingesetzte Seife sorgfältig ab. Seifenrückstände können sonst die Bio-CO2-Produktion behindern.
    Du solltest eine große Flasche von ca. 1,5 Litern Fassungsvermögen als Gährbehälter und eine kleine Flasche mit 0,3 oder 0,5 Litern als Gaswaschflasche und Blasenzähler einplanen.

  2. Löcher in die Deckel der Flaschen bohren

    Löcher in die Deckel der Flaschen bohren

    Bohre jetzt mit einem 5 mm Bohrer zwei Löcher in den Deckel der kleinen Flasche. Ein einzelnes 5 mm-Loch bohrst du in den Deckel der großen Flasche. Durch den geringeren Durchmessers des Bohrers zum CO2-Schlauch mit 6 mm Durchmesser sitzt der Schlauch später schon einmal recht passgenau.
    Tipp: Wenn Du keinen Bohrer hast, kannst Du die Löcher auch gut mit einem über bspw. einer Kerze erhitzten Nagel nach und nach bohren.

  3. Schlauch in entsprechende Stücke schneiden

    Schlauch in entsprechende Stücke schneiden

    Du brauchst insgesamt ca. 2 Meter CO2-Schlauch. Der Schlauch wird nun in 2 Teilstücke mit folgenden Längen aufgeteilt:
    – 30 – 40 cm (Je nach Höhe der Flaschen)
    – 1,5 – 2 m (je nach Entfernung zum Aquarium)
    Das kurze Stück Schlauch muss von der großen Flasche in die kleine Flasche reichen, sodass ein gutes Stück Schlauch unter Wasser ist, sodass ggf. durch den Schlauch kriechende Gährflüssigkeit einfach in der kleinen Gaswaschflasche (sag das mal fehlerfrei dreimal hintereinander) verbleibt und nicht ins Aquarium gelangen kann.

  4. Schläuche mit Silikon abdichten

    Schläuche mit Silikon abdichten

    Damit später kein CO2 aus der Bio-Co2-Anlage entweicht, solltest Du sorgfältig die Schläuche in den Decken verkleben. Dadurch, dass wir das Loch kleiner gebohrt haben, als den Durchmesser des Schlauchs, sitzt dieser schon recht fest und stabil im Flaschendeckel. Jetzt solltest Du noch von oben und von unten um den Schlauch bzw. die Schläuche das Silikon verstreichen. Dabei ist es egal, ob es normales oder Aquariensilikon ist! Man kann auch Heißkleber nehmen, um die Bio-Co2-Anlage abzudichten, aber da der Kleber später recht unflexibel wird, kann es hier schnell zu Lecks kommen.
    Einige „Spezialisten“ kleben in die Deckel die Schläuche nicht direkt ein, sondern kleben Schlauchverbindungsstücke ein. So kann der Schlauch, ohne ihn erneut verkleben zu müssen, von der CO2-Anlage getrennt werden.

  5. Bio-CO2-Anlage Standort suchen

    Bio-CO2-Anlage Standort suchen

    Damit die Reaktion in der Bio-CO2-Anlage auch ausreichend CO2 produziert, musst du beim Standort des Aquariums darauf achten, dass der Gährbehälter der Anlage nicht allzu kalt in der Nacht wird. Je kälter es ist, desto langsamer gährt die Lösung und weniger CO2 wird produziert.
    Neben der Temperatur solltest Du auch in Sachen Platzierung der Bio-CO2-Anlage beachten, diese nicht oberhalb des Aquariums zu platzieren. Gerade wenn Du auf die Gaswaschflasche verzichtest, kann es dazu kommen, dass die Gährlösung aus Zucker, Hefe und Wasser in dein Aquarium gelangt. Glaub mir: gerade wenn Du bspw. ein paar Tage nicht zu Hause bist, willst Du nicht erleben, wie dein Aquarium bei solch einem Vorfall aussieht (ich spreche aus Erfahrung)!

  6. Bio-CO2-Anlage zusammenbauen

    Bio-CO2-Anlage zusammenbauen

    Du hast nun alles fertig – das Silikon bzw. Dichtmasse ist ausgehärtet und alle Schläuche sitzen, wie sie sollen? Dann heißt es jetzt, die Bio-CO2-Anlage zusammen zu bauen.
    Im folgendem Abschnitt, findest Du das Rezept, welches du an dieser Stelle in die große Flasche füllst. Dann kannst Du die CO2-Anlage auf Hefebasis zusammenbauen und die Deckel auf die Flaschen drehen.

Werkzeuge:

  • Bohrer
  • 5mm Bohraufsatz

Materialien: 1,5 Liter PET-Flasche 0,3 / 0,5 Liter PET-Flasche (kann auch kleiner sein) 1,5 bis 2 Meter CO2-Schlauch CO2-Diffusor, der für Bio-CO2-Anlagen geeignet ist (Aquarium-)Silikon Optional: Schlauchverbinder Rückschlagventil

Bio-CO2-Anlage kaufen

Ich habe damals nicht gewusst, dass man Bio-CO2-Anlagen einfach selbst bauen kann bzw. hatte einfach nicht die Erfahrung bzw. Vertrauen, dass das mit der CO2-Düngung im Aquarium generell überhaupt funktioniert. Daher habe ich lieber eine Bio-CO2-Anlage gekauft und habe dann nach und nach die Mischung selbst nachgefüllt. Einmal die Grundanlage kaufen und dann einfach günstig selbst befüllen – als Alternative, die neuen nicht ganz so günstigen Fertigmischungen der Aquaristikhersteller zu kaufen.

Ich habe damals mein 112 Liter-Aquarium mit der Dennele Bio-CO2-Anlage versorgt, die ich mir von meinem damaligen Taschengeld gekauft hatte – sie funktionierte super :)

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Das entstandene CO2 wird nach und nach für 3 bis 4 Wochen ins Aquarium geleitet, bis du die Mischung neu ansetzen musst. Für das neu befüllen der gekauften oder gerade selbstgebauten Bio-CO2-Anlage habe ich mehrere Jahre folgendes Rezept genutzt:

Rezept für die Bio-CO2-Anlage

Du hast nun die Bestandteile zur Selbstbau Bio-CO2-Anlage zusammengebaut oder möchtest deine gekaufte Anlage möglichst kostengünstig neu befüllen?

Rezept für die Bio-CO2-Anlage
Mit dem richtigen Rezept für die Bio-CO2-Anlage kannst Du dein Aquarium ca. 4 Wochen mit CO2 versorgen!

Dann speicher dir dieses Bio-CO2-Rezept für die Versorgung eines Nanoaquariums mit 20 bis 30 Litern am besten direkt ab:

  • 1 Tüte Tortenguss
  • 1 Messerspitze Hefe (Tipp: ich habe eine Hefekapsel vom Dennerle-Bio-CO2-Set einfach behalten und dosiere damit die Hefe genau)
  • ca. 250 Gramm Zucker
  • Damit die Gährflüssigkeit nicht zu schäumen beginnt: eine dünne Schicht Speiseöl

Nun kochst Du den Tortenguss nach Anleitung auf der Tüte zusammen mit dem gesamten Zucker auf und giest ihn in die Gährflasche der CO2-Anlage. Ich habe dann immer gewartet, bis das geleeartige Zeugs fest wurde, bevor ich dann noch die Flasche ca. 3/4 mit Zimmerwarmen Wasser aufgefüllt habe.

Dann kommt die vergleichsweise geringe Menge Hefe (eine Messerspitze) und ein Schuss Speiseöl dazu. Die dünne Schicht Speiseöl verhinderte bei mir recht gut, dass die Gährflüssigkeit begann zu schäumen und sich durch den Schlauch einen Weg ins Aquarium bahnen konnte.

Dieses Bio-CO2-Rezept reicht für ein Aquarium von bis zu 30 Litern gut aus und kann entsprechend hochgerechnet auf für größere Aquarien genutzt werden. Nach ca. 3 bis 4 Wochen – je nach Zimmertemperatur und Hefemenge – muss die Bio-CO2-Anlage wieder neu befüllt werden.

Wem das zu viel Text war, für den habe ich hier noch ein Video herausgesucht, dass den Bau einer DIY Bio-CO2-Anlage gut verdeutlicht:

Welcher CO2-Diffusor für Bio-CO2?

Welcher CO2-Diffusor für Bio-CO2?
Da Bio-CO2-Anlagen nicht so hohe Drücke produzieren können, solltest Du nur CO2-Diffusoren nutzen, die explizit für Bio-CO2 geeignet sind. Wie bspw. der gezeigte Dennerle CO2-Diffusor Ultra.

Du solltest auf jeden Fall in der Beschreibung vom CO2-Diffusor darauf achten, dass dieser explizit auch für Bio-CO2-Anlagen geeignet ist. Andernfalls kann es dir passieren, dass gar kein CO2 ins Aquarium über den Diffusor gelangt und die Bio-CO2-Anlage trotzdem CO2 produziert und irgendwann platzt.

Das wollen wir nicht, deshalb greife auf Diffusoren zurück, die bereits bei geringem Druck feine CO2-Blasen produzieren. Ein geringer Druck von um die 0,5 bar sollte dem CO2-Diffusor ausreichen! Die folgende Art an CO2-Diffusoren eignet sich bestens für die Bio-CO2-Anlage:

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Dennerle CO2 Diffusor Ultra | für Süßwasser-Aquarien bis 400 Liter | aus Acrylglas - mit integriertem Blasenzähler | Membran aus Spezial Sintermaterial (Größe S - für Aquarien bis 100 Liter)

Der CO2-Diffusor der Ultra-Serie von Dennerle ist laut Hersteller auch für den Einsatz an Bio-CO2-Anlagen explizit geeignet.

Fazit zur Bio-CO2-Anlage durch Gährung auf Hefe-Zucker-Basis

Letztendlich habe ich mit der Bio-CO2-Anlage von Dennerle, die ich dann nachher mit eigenem Bio-CO2-Rezept immer wieder super kostengünstig nachgefüllt habe, endlich auch anspruchsvolle Pflanzen, wie bspw. Hemianthus callitrichoides ‚cuba‘ halten.

Daher kann ich dir die CO2-Anlage auf Basis biologischer Reaktion von Zucker, Hefe und Wasser empfehlen. Ein klarer Vorteil der Bio-CO2-Anlage ist definitiv der Preis. Wenn Du dir nicht bpsw. ein Start-Set von bspw. Dennerle oder JBL kaufst, bekommst Du die Startkomponenten fast gratis – wenn Du dann basteln möchtest, wie ich es oben beschrieben habe.

Ein klarer Nachteil ist, dass Du ab einer bestimmten Aquariumgröße nur noch mit riesigen Gährbehältern auf die entsprechende CO2-Menge kommst. Wer will schon einen 20 Liter Kanister mit Gährlösung neben dem Aquarium stehen haben?

Neben der Grenzen in Sachen Aquariumgröße sind Schwankungen der CO2-Versorgung durch die Umgebungstemperatur und je nach Alter der Gährlösung ein tatsächliches Problem. Gerade in den ersten Tagen kann es dabei zu einer erhöhten CO2-Produktion durch die Anlage kommen und dann nach und nach weniger werden, sodass zu wenig CO2 im Aquarium landet.

Ein Problem ist auch, dass einige CO2-Diffusoren einen gewissen Druck benötigen, um überhaupt zu funktionieren. Der benötigte Druck kann in einer Bio-CO2-Anlage teilweise nicht erreicht werden, bevor die biologische Reaktion durch den zu hohen Druck stoppt. Das heißt, es kommt dann einfach nichts aus dem Diffusor.


Die Chemische CO2-Anlage auf Basis Zitronensäure, Natron und Wasser

Neben Bio-CO2-Anlagen gibt mittlerweile auch CO2-Anlagen auf Basis von Zitronensäure, Natron und Wasser – sogenannte chemische CO2-Anlagen.

Was sind chemische CO2-Anlagen?

Chemische CO2-Anlage
Die Chemische CO2-Anlage liefert dir CO2 durch die chemische Reaktion von im folgenden beschriebenen (harmlosen) Chemikalien.

Chemische CO2-Anlagen produzieren Kohlendioxid für Aquarien durch die chemische Reaktion von Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO3), Zitronensäure (C6H8O7) und Wasser (H20). Die Reaktion liefert sofort CO2 und versorgt Aquarien bis zu 6 Wochen mit Kohlendioxid.

Die neue Art der Bio-CO2-Anlage basiert auf Reaktion von Natron mit Zitronensäure

Bio-CO2-Anlage: so baust Du sie dir ganz leicht selbst + Tipps zur optimalen Nutzung 2
Bio-CO2-Anlage: so baust Du sie dir ganz leicht selbst + Tipps zur optimalen Nutzung 39

Es gibt mittlerweile aber auch eine neue Art der Bio-CO2-Anlage, die nicht auf biologischer sondern auf chemischer Reaktion basiert. Wenn man ganz genau nimmt, ist es natürlich dann keine biologische, sondern chemische CO2-Anlage. Ich hatte über diese Anlage im Artikel zur regelbaren Bio-CO2-Anlage, bereits berichtet. Hierbei reagiert Natron mit Zitronensäure in Wasser gelöst. Das bei dieser endothermen, chemischen Reaktion entstehende Kohlendioxid kannst Du dir auch zur CO2-Düngung deines Aquariums zu Nutze machen.

Im Gegensatz zur Bio-CO2-Anlage würde ich dir allerdings abraten, die chemische CO2-Anlage selbst bauen zu wollen. Hierbei entstehen nämlich regulär recht schnell ein Druck von ca. 40 bar, welcher nur in einem System erreicht und vor alle gehalten werden kann, das dem Druck Stand halten kann.

Ich rede hier von folgende chemischen CO2-Anlagen:

Diese chemischen CO2-Anlagen sind alle wie folgt aufgebaut bzw. haben den ähnlichen Lieferumfang:

Lieferumfang chemische CO2-Anlage
  • Edelstahlflasche von 1 bis 4 Litern
  • CO2-Druckminderer mit Sicherheitsventil und Manometer (Druckanzeige)
  • Nachtabschaltung (Magnetventil)
  • Blasenzähler
  • CO2-Diffusor
  • CO2-Schlauch

Ich werde im folgenden Text noch explizit auf diese recht neue Art der CO2-Anlage auf Natron-Zitronensäure-Basis eingehen.

Also dran bleiben!

Die Vorteile der chemischen Edelstahl CO2-Anlage mit Natron und Zitronensäure

Die chemische CO2-Anlage hat wirklich so einige Vorteile. Fangen wir damit an, dass Du die Komponenten Natron (Natriumhydrogencarbonat, also NaHCO3), Zitronensäure (C6H8O7) und Wasser (H20) nur zusammenschütten musst und schon geht die Kohlendioxidproduktion los und versorgt dein Aquarium mit feinen CO2-Blässchen.

Du musst je nach Aquariumgröße die entsprechende Menge der Zutaten zusammenschütten und schon sprudelt die chemische CO2-Anlage über einen Monat fröhlich vor sich hin und liefert gleichmäßig CO2 für dein Aquarium. Dass die Produktion sofort startet, ist wohl der Hauptvorteil.

Folgende Vorteile liste ich dir einmal stichpunktartig auf, um dich nicht unnötig aufzuhalten:

  • sofort verfügbare CO2-Quelle
  • länger haltbar als Bio-CO2-Anlagen
  • sehr sicher (kein Übersprudeln oder explodieren möglich)
  • günstig in der Befüllung
  • regelbar per Druckminderer
  • Nachtabschaltung möglich
  • teurer als Bio-CO2-Anlagen

Installation und Aufbau der chemischen CO2-Anlage

Die chemische CO2-Anlage ist bei dir zuhause angekommen und kann in nur 5 Minuten schon dein Aquarium mit CO2 versorgen. Stell die Edelstahlflasche in den Flaschenstandfuß, damit diese einen sicheren Stand hat.

Dann fülle Wasser in die CO2-Flasche. Nun folgen auch schon die beiden wichtigsten Zutaten: Natron und Zitronensäure (beides in Pulverform).

Achtung: Die genauen Mengen hängen von der Flaschengröße ab. Siehe folgenden Abschnitt zum Rezept!

Bei der hier gezeigten Anlage wurden die geforderten Mengen am Flaschenrand der aus China importierten CO2-Flasche (siehe die fernöstlichen Schriftzeichen) gezeigt.

Nun hast Du die beiden Zutaten Natron und Zitronensäure zusammen mit dem Wasser in die CO2-Flasche der chemischen CO2-Anlage gefüllt. Die Reaktion geht genau jetzt auch schon los: du hörst es sicher schon sprudeln!

Schraube nun den CO2-Druckminderer auf die Flasche. Dabei kann es sein, dass bereits CO2 zischend durch über das noch nicht ganz zugeschraubte Gewinde zwischen Flasche und Druckminderer entweicht. Lass dich davon nicht irritieren, sondern schraube so lange weiter zu, bis alles fest sitzt und nichts mehr zischt.

Rezept für die chemische CO2-Anlage

Beim Rezept der chemische CO2-Anlage kommt es anders als bei den Bio-CO2-Rezepten nicht auf die Menge der verschiedenen Komponenten in Bezug auf die Aquariumgröße an.

Wenn Du bspw. bei Bio-CO2-Anlagen die Blasenanzahl lediglich durch mehr Hefe (und Wärme) beeinflussen kannst, um bei kleinen Aquarien eben weniger CO2 zuzuführen, als in größeren Aquarien. So kannst Du die CO2-Zufuhr bei chemischen CO2-Anlagen einfach per Druckminderer und Justierrädchen regeln.

Die jeweilige Zugabemenge von Natron, Zitronensäure und Wasser richtet sich bei den chemischen CO2-Anlagen nach der Flaschengröße. Bei den meisten Anlagen ist auf dem Flaschenhals aufgedruckt, wie viel Du von jeder Zutat zumischen solltest, um optimale Ergebnisse zu erreichen.

Siehe hier, welche Mengen Du für die jeweiligen CO2-Anlagen-Größen nehmen solltest (je größer die Gebinde, desto günstiger wird es pro Füllung auf Dauer):

FlaschengrößeNatron
(NaHCO₃)
Zitronensäure
(C₆H₈O₇)
Wasser
(H2O)
1 Liter100 g100 g150 ml
2 Liter200 g200 g300 ml
4400 g400 g600 ml

Die Zutaten für erste Befüllung nach jeweiligem Rezept wird bei den meisten chemischen CO2-Anlagen mitgeliefert. Damit Du nach 4 bis 6 Wochen direkt neu befüllen kannst, bestell Dir am besten direkt die beiden Hauptzutaten mit. Ich habe dir Natron und die Zitronensäure einmal direkt in 5 kg herausgesucht, weil das im Vergleich zu haushaltsüblichen Mengen unschlagbar günstig ist.

Natron für die chemische CO2-Anlage
Zitronensäure für die chemische CO2-Anlage

Kann die chemische CO2-Anlage explodieren?

Kann die chemische CO2-Anlage explodieren?
Der Druckminderer zeigt sowohl den Innendruck der Flasche an und lässt bei zu großem Druck entsprechend CO2 ab.

Da einiges an Zutaten in die chemische CO2-Anlage gefüllt werden, kam mir schnell die Frage, ob diese nicht auch Gefahr läuft zu explodieren.

Aber gut zu wissen: wenn der Flaschendruck bei 40 bar (entspricht ungefähr der vom Manometer angezeigten kg/cm2) angekommen ist, wird das überschüssige CO2 über das Sicherheitsventil am Druckminderer abgeführt, sodass es nicht zu einer Explosion kommen kann (hört sich witzig an, ist es aber nicht, wenn 1 bis 2 Liter Flüssigkeit sich in deinem Wohnzimmer bis an die Decke verteilen).

Nachts kannst Du die chemische CO2-Anlage einfach abschalten

Nachtabschaltung an der chemischen CO2-Anlage

So kann auch über Nacht das Magnetventil einfach die CO2-Zufuhr ins Aquarium unterbrechen, ohne dass es zu Explosionen oder ungeplanten CO2-Lecks kommt.

Das Magnetventil bzw. die Nachtabschaltung sorgt somit auch dafür, dass das nachts sowieso nicht benötigte CO2 nicht unnötig weiter dem Aquarium zugeführt wird. Das spart logischerweise einiges an CO2!

Sicher gegen Überschäumen durch Filter vor dem Druckminderer

Sicher gegen Überschäumen durch Filter vor dem Druckminderer
Gut auf dieser Grafik zu erkennen ist die untere Verlängerung am Druckminderer, die mit den angesprochenen Filtern ausgestattet ist.

Bei vielen dieser chemischen CO2-Anlagen-Sets befinden sich am Druckminderer weiße Ringe. Diese bestehen aus einer keramikartigen Struktur und dienen als Mehrfachfilter.

Da die chemische Reaktion von Natron, Zitronensäure und Wasser oft auch etwas sprudelt und spritzt und die technischen Teile, wie der CO2-Druckminderer oder die Nachtabschaltung nicht mit Wasser in Berührung kommen sollen, wurden diese weißen Filterringe als Schutz eingesetzt. Diese musst du, meines Wissens nach, nicht weiter beachten, oder säubern.

Erfahrung mit Bio-CO2-Anlagen und/oder den chemischen CO2-Anlagen

Ich konnte zwar bisher nur Erfahrungen mit Bio-CO2-Anlagen machen und muss sagen, dass sie im Preisleistungssektor sehr sehr weit vorne sind. In Sachen Handhabung und Regulierbarkeit streiten die chemischen CO2-Anlagen oder eben die klassischen Druckgas-Anlagen ihnen den Rang ab.

Konntest Du bereits Erfahrungen mit biologischen oder sogar chemischen CO2-Anlagen machen? Dann lass uns doch mal wissen, wie dein Eindruck davon jeweils ist und schreib es in die Kommentare! Ich bin sicher, dass du damit dem einen oder anderen hilft, eine Entscheidung zu fällen.

Puuuh, das war ja nun wirklich ein ganz schöner Klopper, was die Länge des Artikels angeht. Aber ich hoffe, ich konnte dir alle Fragen in Sachen Bio-CO2-Anlage oder der recht neuen chemischen CO2-Anlage beantworten. Sollte doch etwas unbeantwortet geblieben sein, schreib einfach ein Kommentar und ich oder Dr. Alge helfen dir!

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Aktualisiert am 19.03.2024 um 02:05 Uhr / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm

Timo
Timo

Mit diesem und meinen unzähligen weiteren Ratgeberartikeln zu CO2-Anlagen und weiterem Zubehör fürs Aquarium helfe ich seit Jahren sowohl erfahrenen Aquarienbesitzern als auch -neulingen, das Optimum aus ihrem Aquarium herauszuholen. Seit 2006 besitze ich Aquarien und helfe schon fast genau so lange in Foren und meinen Websites.

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16 Kommentare

  1. Hallo
    ich überlege mir diese chemische co2 Anlage zu kaufen. Wie sind eure bisherigen Erfahrungen dazu?

    Ich danke für eure mühe

    • Vor allem würde mich die in eurem Bericht angesprochenen China Anlage interessieren.
      Ich würde mich wirklich über eine Antwort freuen.

      Gruß aus dem Emsland

      • Hi Patrick,
        ich selber habe diese Co2-Anlage noch nicht testen können, konnte aber schon einige positive Rückmeldungen in Facebook-Gruppen lesen.
        Bei dem Preis allerdings würde ich dann fast schon überlegen, ob ich da nicht noch etwas für eine richtige Druckgas-CO2-Anlage spare.
        Gruß Timo

        • Hi Timo,

          Ichhabe mir jetzt so eine Anlage bestellt.
          Habe die selbe bei Kaufland.de für 70€ besorgt.
          Wenn ich dran denke kann ich ja mal ne Einschätzung hier lassen.

          • Das würde mich freuen – schreib mir doch gerne mal deinen Erfahrungsbericht – vielleicht können wir daraus direkt einen Artikel machen!
            Komm gut ins neue Jahr!
            Gruß Timo

    • Hallo Kai,
      wenn man die Flasche der Bio-CO2-Anlage öffnet, riecht man deutlich die Hefe. Im laufenden Betrieb bei geschlossener Flasche ist davon nichts zu riechen – zumindest konnte ich da nie etwas feststellen.
      Gruß Timo

  2. Hallo,
    dieser Satz kann nicht richtig sein. „Nun kochst Du den Tortenguss nach Anleitung auf der Tüte zusammen mit dem gesamten Zucker auf …“.
    Lt. Angabe auf der Tortengußpackung wird der Inhalt einer Packung mit 6 Esslöffel kaltem Wasser angerührt und 5 Minten quellen gelassen. In 6 EL Wasser kann man nie und nimmer 250 Gramm Zucker auflösen.
    Ich löse 1 Packung Tortenguß in 300 ml kaltem Wasser auf und lösen dann – während das Wasser zum Kochen gebracht wird – 330 Gramm Zucker darin auf. Diese Angaben reichen für eine 1,5 l Petflasche.
    Grüße Askan

      • Achtung: könnte auch sein, dass ich den Fehler gemacht habe. Auf meiner Packung steht „Gelatine gemahlen“ also nicht „Tortenguß“. Dieser Unterschied war mir nicht bekannt, hab ihn erst gemerkt als ich heute woanders zwei verschiedene Rezepte fand.
        Grüße Kilix

  3. Hallo.
    Sehr toller und ausführlicher Artikel!! Großes Lob!!
    Ich habe mir auch so eine Chemische CO2 Anlage geholt. Allerdings fehlt da das Sicherheitsventil meines Erachtens.
    Ich denke mal sehr das da eins dran muss. Was sagst du dazu???

    • Hey Bjoern,
      also ich würde schon ein Sicherheitsventil empfehlen, sodass kein Aquariumwasser zurück in den Druckbehälter löuft und dabei der Druckminderer Schaden nimmt.
      Gruß Timo

    • Hallo! Toller Artikel!
      Vllt hast Du noch einen Tipp für mich.
      Wir haben seit ca 6 Monaten eine BioCO2 mit eigener Mischung (Zucker, Hefe,Wasser). Die Pflanzen wachsen zwar, haben aber trotzdem braune Blätter. Und so 100% „stark und leuchtend“ wirken sie nicht. Hast Du da ein Tipp oder Erfahrung, was man noch optimieren oder ändern kann? :)
      Glg!

  4. Hallo Timo,
    funktioniert eine chemische CO2-Anlagen bei einem 500l Süßwasseraquarium mit sehr vielen Pflanzen oder ist dafür die CO2-Produktion zu gering. Derzeit benötige ich eine 2 kg Co2-Flasche in zwei Monaten.
    Liebe Grüße
    Günter

    • Hallo Günter,
      also bei einem 500 Liter Aquarium würde ich an deiner Stelle einfach weiter die 2 Kg-Flasche der normalen CO2-Anlage nutzen. Ggf. kannst Du ja auf eine größere Flasche upgraden – eine 6 Kg-Flasche ist wohl ein guter Kompromiss aus ausreichend CO2 für ein 500 Liter Becken und Größe, die noch in den Unterschrank passen könnte :D https://co2-anlage-aquarium.de/co2-flasche-aquarium/
      Gruß Timo

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