Erlenzapfen – ein angebliches Wundermittel im Aquarium! Was es mit den braunen Früchten der Erle auf sich hat, liest Du in diesem Beitrag.
Außerdem erfährst Du unter anderem folgendes zum Erlenzapfen:
- Was bringen Erlenzapfen und was sind ihre Vorteile
- Wie Du sie optimal im Aquarium einsetzt
- Was Du beim Selbersammeln beachten musst
Also lass uns einsteigen in die super heilende Wirkung der Zapfen!
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch kurz auf die Frage eingehen, was Erlenzapfen eigentlich sind:
Was sind Erlenzapfen?
Erlenzapfen sind die Früchte der in nordeuropa heimischen Erle. Die Grau- und die Schwarzerle ist mit ihren brauen Zapfen für uns Aquarienbesitzer am wertvollsten.
Warum Erlenzapfen im Aquarium hilfreich sind?
Warum Erlenzapfen oder auch andere Naturhelferlein im Aquarium hilfreich sind, hat Lucas von Garnelen-TV in seinem Video gut erklärt. Schau gerne mal rein:
Was bringen Erlenzapfen überhaupt im Aquarium?
Die Erlenzapfen bringen im Aquarium nicht nur Fischen, sondern auch Wirbellosen wie Garnelen oder Schnecken einige Vorteile. Unter anderem geben sie über einen recht langen Zeitraum Huminsäuren, Tanine und andere Gerbstoffe an das Wasser ab, die – je nach Dosierung der Erlenzapfen (dazu später mehr) – sogar zu einer deutlichen Braunfärbung des Aquariums führen können.
Neben der für viele tropische Fische und Garnelen beruhigenden Wirkung durch die Braunfärbung des Wassers, wirkt auch die leichte Bernsteinfarbe des Wassers sehr natürlich und wie im Amazonasbereich.
Neben der Wirkung auf die Wasserwerte und die -färbung geben ein paar Erlenzapfen zusammen mit ggf. auch etwas Lauf einen sehr natürlichen Look fürs Aquarium. Dazu eine schöne Mangrovenwurzel und schöne gesunde Pflanzen – da können sich die Beckenbewohner nur wohlfühlen.
Die Vorteile und Nachteile der Erlenzapfen
Die Vorteile und Eigenschaften der Erlenzapfen sind wirklich vielfältig, wieso ich sie auch für Aquarien mit Fischen, wie Guppys oder Garnelen aus Amazonas-, Asien- oder generell Schwarzwassergegenden empfehle:
Vorteile:
- senken den pH-Wert (abhändig von GH und KH des Wassers)
- pilzhemmend (beugt Infektionen vor und vor allem Laichverpilzung)
- leicht desinfizierend (wichtig bei Wunden oder Verletzungen)
- schonen die Schleimhäute und Kiemen
- bringen ab einer bestimmten Menge eine leichte Braunfärbung ins Wasser
- Braunfärbung wirkt beruhigend auf Fische
- dienen je nach Zersetzungsgrad auch als Nahrung
- natürliche Deko fürs Garnelenaquarium
- bieten eine riesige Oberfläche für Kleinstorganismen, die Garnelen auch als Futter dienen
- wirken präventiv gegen Krankheiten
Nachteile:
- Lichtdurchlässigkeit des Wassers nimmt ab, was den Pflanzenwuchs beeinflussen kann
- anfangs leichte Braunfärbung (das Wasser ist trotzdem klar)
Bei diesen Krankheiten helfen Erlenzapfen
Erlenzapfen können bei einigen Krankheiten helfen – ein Wundermittel sind sie natürlich nicht, aber gerade ihre vorbeugenden und pilzhemmenden Eigenschaften, können helfen, dass Fische folgende Sachen besser verkraften:
- generelle leichte Verletzungen
- Flossenfäule
- Verpilzungen
- Stress
- Häutungsprobleme bei Garnelen
Wie viele Erlenzapfen ins Aquarium?
Die Empfehlung, wie viele Erlenzäpfchen Du ins Aquarium geben solltest, gehen etwas auseinander. Zumindest lassen sich diese nicht so schnell überdosieren – das einzige, was passieren könnte, wäre bernsteinfarbenes, braunes Wasser, was aber an sich harmlos bzw. sogar positiv auf die Aquarienbewohner wirkt.
Du kannst als grobe Faustformel zur Dosierung der Erlenzapfen etwa 1 bis 2 Zapfen pro 10 Liter Wasser nehmen. Taste dich langsam ran und nimm erstmal nur einen Zapfen pro 10 Liter.
Ich würde erstmal mit einem pro 10 Liter starten, um zu starke Braunfärbung zu verhindern. Außerdem spricht für das Nachdosieren der Zapfen, dass du einfach nach einem Wasserwechsel weitere Zapfen dem Aquarium zugeben kannst. So bleibt der pH-Wert konstant und du hast nicht direkt die volle „Dröhnung“ an Taninen, die das Aquariumwasser braun färben.
Erlenzapfen ins Aquarium legen
Wenn Du die Erlenzapfen ins Aquarium einbringen willst, schwimmen diese anfangs.
Damit sie schneller sinken, drücke ich diese einfach immer mal wieder unter Wassser, sodass sie sich schneller vollsaugen. Dann gehen sie nach einiger Zeit einfach unter und verbreiten Harmonie und Freude – äh ich meinte Tanine und Huminsäuren im Aquarium.
Sollte man die Erlenzapfen eventuell vorher mal abkochen ?
Du solltest die Erlenzapfen auf keinen Fall vor dem Einsatz ins Aquarium auskochen. So gehen dir nämlich alle wichtigen Huminsäuren, Tanine und andere positiven Eigenschaften der Zapfen kaputt.
Ein kurzes Abspülen mit kaltem Wasser, um groben Dreck zu entfernen, ist aber kein Problem!
Wie oft Erlenzapfen ins Aquarium geben?
Die Erlenzapfen verlieren – je nach Größe – nach 2 bis 4 Wochen ihre positiven Eigenschaften. Daher ist es ratsam bei jedem Wasserwechsel nach zu dosieren und neue Zapfen ins Aquarium zu geben.
Muss man die Erlenzapfen wieder herausnehmen?
Da die Zapfen, auch nach dem sie ausgelaut sind, eine riesige Ansiedlungsfläche für Mikroorganismen bieten, lasse ich sie einfach dauerhaft im Aquarium. So dienen sie gerade Garnelennachwuchs eine großartige Versteckmöglichkeit und zusätzlich eine Abweidefläche, wo die Garnelen die Mikroorganismen fressen können.
Erlenzapfen kaufen
Wenn Du es bequem möchtest, kannst Du Erlenzapfen bequem online kaufen.
Der Vorteil ist, dass du direkt saubere und direkt ins Aquarium einsetzbare sowie fürs Aquarium geeignete Zapfen erhältst.
Achte beim Kauf drauf, dass sie explizit für den Einsatz im Aquarium gedacht sind und nicht ggf. nur als Deko verkauft werden.
Ich bin der Meinung, dass die Zapfen kein Verfallsdatum haben, sodass du auch eine größere Menge kaufen kannst, sodass sich der Versand überhaupt lohnt!
Dem Kauf steht natürlich auch das selber Sammeln der kleinen süßen braunen Helferlein gegenüber.
Dazu kommen wir nun!
Erlenzapfen selber sammeln
Du kannst Erlenzapfen bequem kaufen oder aber bei einem schönen Herbstspaziergang, ab September/Oktober die bereits braunen Zapfen der Schwarzerlen. Starke Regenfälle können übrigens die Wirkung der vom Baum gefallenen Zapfen abschwächen. Es ist und bleibt nun einmal ein Naturprodukt.
Wann Du Erlenzapfen sammeln solltest
Die Erlenzäpchen solltest Du ab September bzw. Oktober sammeln. Da sich die Samenkapseln der Erlen erst nach dem ersten Frost lösen und wir diese nicht unbedingt im Aquarium wollen, da diese sonst zu keimen beginnen, bietet sich das Warten auf den ersten Frost an.
Wo Erlenzapfen sammeln?
Die Schwarzerle ist häufig in Wassernähe oder in moorigen Waldteilen zu finden. In städtischen Parks lohnt es sich aber auch, die Augen offen zu halten. Empfehlenswert ist es aber, Erlenzapfen eher weit abseits vom städtischen Trubel zu sammeln.
Erstens tust Du deiner Seele mit dem meditativen Erlenzapfensammeln etwas gutes und zweitens sind die Zapfen dann nicht ggf. von Schadstoffen von Abgasen belastet.
Seemandelbaumblätter: die Alternative zu Erlenzapfen
Solltest Du keine Erlenzapfen in der Natur finden, oder keine kaufen wollten, bieten sich die in der Aquaristik weit verbreiteten Seemandelbaumblätter hervorragend als Alternative an.
Vorteil bei den Seemandelbaumblättern ist, dass Du sie durch Durchschneiden fein dosieren kannst und die während sie sich nach und nach im Aquarium zersetzen, ein hervorragendes Futter für Saugwelse und Garnelen bieten.
Die pH-Wert senkdende Wirkung haben die Seemandelbaumblätter ebenso, wie die pilzhemmden Eigenschaften der Zapfen.
Deine Erfahrungen sind gefragt!
Konntest Du bereits mit Erlenzapfen oder anderen Naturprodukten, wie Seemandelbaumblätter sammeln können? Wie hast Du dosiert, wie waren deine Erfahrungen?
Hinterlasse einfach einen Kommentar!
Aktualisiert am 2025-03-16 at 11:16 / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm
Da mir massenhaft die Schmetterlings buntbarsch weiber wegsterben habe ich jetzt meine letzte hoffnung in die zapfen gesteckt. gestern das aq komplett geleert (bei 200l nicht ganz so spaßig), einrichtung gewechselt, wasser getestet und werte eingestellt. fische wieder eingesetzt und 12 zapfen hinterhergeworfen. das wasser ist leicht trübe, aber die fische und garnelen wirken etwas fitter. ich bete das die neuen weibchen gesundheitlich stabil sind, der mann fühlt sich inzwischen ziemlich veräppelt.
gibt es noch eine möglichkeit den chlorgehalt im wasser natürlich zu senken? der schießt zwischendurch immer mal wieder hoch.
lg
christine
Hi Christine,
bevor ich blind diesen Aufwand betrieben hätte, die Fischen dabei auch noch gestresst hätte, hätte ich erst einmal die Ursache ausfindig gemacht.
In wie fern hast du denn massen an Schmetterlingsbuntbarsche im Becken? Diese sind ja auch recht territorial und können sich auch gegenseitig das Leben sehr schwer machen.
Chlor lässt man am besten beim Wasserwechsel durch Sprudeln mit dem Duschkopf aus dem Wasser verflüchtigen. Luftsprudler helfen auch Chlor auszutreiben.
Gruß Timo
Habe damit nur gute Erfahrungen gemacht! Benutz außer Erlenzapfen und Seemandelbaumblättern auch Huminstoffe aus der Flasche!
Erhöht Gesundheit und Laichbereitschaft der Fische. Kommen in jedem natürlichen Gewässer vor!
Bin zufrieden!
Gruß Klaudia
Hi Klaudia,
finde ich auch super – die Huminstoffe aus der Flasche sind gerade eine gute Möglichkeit, wenn man die Erlenzapfen nicht im Becken liegen haben möchte!
Gruß Timo