Hast Du auch Algen im Aquarium? Was tun, fragst Du dich? Mit Hilfe dieses Beitrags findest Du heraus, um welche Algenart es sich handelt, welche Ursache dieser zu Grunde liegt. Und vor allem, was gegen die Algen im (Süßwasser-)Aquarium hilft!
Lerne also in folgenden Abschnitten, die Algen in deinem Aquarium zu identifizieren und vor allem zu entfernen!
Kommen wir aber ganz kurz noch einmal zur generellen Einordnung und Definition:
Was sind Algen?
Um einen groben Einblick in die Algenkunde, die Phykologie, zu geben, erkläre ich dir kurz zusammengefasst, was Algen sind und was sie von Pflanzen im Aquarium unterscheidet.
Es gibt unzählige unterschiedliche Arten an Algen – im Aquarium ist es zum Glück aber etwas überschaubarer. Wirklich genau lassen sich viele der grünen Gauner erst bei genauerem Hinsehen identifizieren.
Insgesamt gibt es zig tausende Unterarten an Algenarten, wobei nur wenige für unser geliebtes Süßwasseraquarium interessant sind. Dabei sind die Algen extrem anpassungsfähig, wodurch es wohl zu den unzähligen Arten überhaupt kam. Auch ein Grund, wieso es teilweise schwierig ist, sie zu identifizieren.
Doch was sind Algen nun genau?
Laut biologischer Definition gehören sie zu den niedrigen Wasserpflanzen. Sie zehren genau wie die normalen Aquarienpflanzen Nährstoffe aus dem Wasser und wandeln diese mit Hilfe von Licht und CO2 in Sauerstoff und Pflanzen/- bzw. Algenmasse um.
Im Grunde kannst Du Algen im Aquarium mit Unkraut im Garten vergleichen. Beides sprießt meistens sehr ungewollt und stört einfach die Optik von Beet und Becken.
Algen im Aquarium: eine Hassliebe, die aber Aquarienbewohner sogar rettet!
Kein Aquarienbesitzer mag Algen.
Das krasse ist aber, dass diese teilweise sogar noch helfen. Denn erst sie verwandeln ein halbwegs unbepflanztes Aquarium in ein für Fische, Garnelen und co. in ein halbwegs lebenswertes Zuhause. Ohne sie würden teilweise die Aquarienbewohner an den hohen Nährstoffwerten auf kurze oder lange Sicht eingehen.
Teilweise sind die auftretetenden Grün-, Blau- oder Schwebealgen dafür verantwortlich, dass die Wasserwerte als „gut“ angesehen werden und ohne die Algen das Aquarium sprichwörtlich gegen die Wand fahren würde.
Wie entstehen Algen im Aquarium?
Algen im Aquarium entstehen nicht einfach!
Algen sind meistens bereits in Sporenform und nicht sichtbar im Wasser und/ oder an Einrichtungsgegenständen und Pflanzen. Das ist auch ein Grund, wieso ein algenfreies Aquarium zumindest in der Einfahrphase (fast) nicht möglich ist.
Denn gerade am Anfang haben sie durch ihre Anpassungsfähigkeit deutliche Vorteile den Pflanzen gegenüber, die erst Wurzeln schlagen müssen oder sich auf die Unterwasserwelt umstellen.
Generell kann man sagen, dass die einzelligen Algenartgen ein Indikator dafür sind, dass den Pflanzen etwas fehlt, um optimal zu wachsen.
Wieso entstehen Algen gerade in neuen Aquarien?
Algen in neu eingerichteten Aquarien sind also völlig normal, da sich die Bakterienfauna erst einmal bilden muss. So schnell, wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder bekämpft.
Ein weiterer Grund für eine Ausbreitung der Algen während der Einfahrphase des Aquariums könnte auf die Wahl der Pflanzen zurückfallen.
Häufig werden nämlich im Aquarienhandel die Pflanzen von Gärtnereien bezogen, die die ernormen Pflanzenmassen meist über Wasser produzieren.
Die Pflanzen werden also aus der Gärtnerei in ihrer „Über Wasser“-Form (die emerse) in den Handel und dann zu dir ins Aquarium gebracht. Das ist erstmal kein Problem, denn die Pflanzen stellen sich innerhalb weniger Wochen um auf die submerse Form.
Dabei sind auch die sogenannten In-Vitro-Pflanzen, die sowieso in recht feiner Wuchsform geliefert werden, etwas im Rückstand, was die Entwicklungsgeschwindigkeit angeht.
Ich mag sie trotzdem am liebsten!
Algen suchen sich ihre Lücke!
Leider nutzen die Algen diese zeitliche Lücke natürlich aus und haben einen gewissen Vorsprung, weil sie sich nicht erst an die Unterwaasserwelt gewöhnen müssen.
Ich setze gerade in der Einfahrzeit des Aquariums lieber zu viel als zu wenig Pflanzen ein.
Gerne auch welche, die sowieso schon aus eingefahrenen Aquarien kommen und keiner Umstellung mehr bedürfen.
Gerade schnellwüchsige Pflanzenarten wie Hornkraut, Wasserpest oder der recht schöne Brasilianische Wassernabel tragen gerade in der Anfangszeit des Aquariums dazu bei, den Algen vorzubeugen.
Eine Liste mit schnellwüchsigen Pflanzen findest Du hier: Schnellwüchsige Pflanzen gegen Algen.
Eine Düngung mit einem Eisenvolldünger oder sogar einem NPK-Dünger ist in der Einfahrzeit meiner Meinung nach nicht notwendig. Ich warte meist mit der Düngung so lange, bis ich deutlichen Pflanzenwuchs sehen kann.
Eine CO2-Anlage ist aber auf jeden Fall von Anfang an angeschlossen. Auch weil diese den pH-Wert in eine pflanzenfreundliche Richtung drückt (6,5 ist im optimalen Bereich für Pflanzen) und diese mit dem wichtigen CO2 versorgt.
Hab‘ einfach Geduld
Einige Algenarten haben eine gewisse Blütezeit und verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind.
Beispielsweise sind Kieselalgen in der Einlaufphase des Aquariums sehr oft zu entdecken. Sie verschwinden aber eben auch meist von alleine.
Deswegen solltest Du gerade in der Anfangszeit des Beckens Geduld haben und dich nicht wegen jeder kleinen Alge verrückt machen.
Regelmäßige Wasserwechsel und genaues Beobachten, ob es sich verschlimmert oder verbessert, bringen dich dem algenfreien Aquarium ein Stück näher.
Dr. Alge
Zur Auflockerung des Textes, findest Du hier ein Video vom Kollegen AquaOwner zum Thema Algen im Aquarium bekämpfen:
Mögliche Ursachen von Algen im Aquarium
Gerade die hohen bzw. nicht im Gleichgewicht zueinander stehenden Makronährstoffe, wie Nitrat (NO3) sind häufig Ursachen für ein Algenauftreten.
Auch stark besetzte Aquarien neigen schnell dazu von Algen eingenommen zu werden. Dann heißt es die Ursache – in dem Fall der hohe Besatz und das vermehrte Füttern – direkt zu korrigieren. Viel Futter führt zu viel Ausscheidung, was wiederrum zu höherer Nährstoffbelastung führt.
Du kennst sicher klare Gewässer in freier Natur, die zum Sommer bzw. zur Düngezeit von Landwirten dann anfangen, stark grünlich zu wirken.
Auch hier sind die, durch das Grundwasser in die Gewässer einfließenden Nährstoffe, (die auf Feldern wiederum für besseren Pflanzenwuchs sorgen,) dafür verantwortlich.
Da jede Algenart konkrete Ursachen hat, werde ich in diesem Hauptartikel zum Thema Algen im Aquarium nur auf allgemeine Gründe eingehen.
Häufig stehen Algen und Wasserpflanzen in direkter Konkurrenz.
Die grünen, blauen, braunen oder teilweise roten Algen treten meistens auf, wenn im Wasser ein Baustein für guten Pflanzenwuchs nicht ausreichend vorhanden ist bzw. ganz fehlt.
Gerade fehlendes CO2 wird häufig als wachstumslimitierendes Element für Aquarienpflanzen gesehen. Neben Kohlendioxid kann aber auch das Element Licht oder eben ein Nährstoff der Grund sein, der nach dem Minimumgesetz das Pflanzenwachstum beschränkt.
Algen durch zu viel Licht im Aquarium
Ohne entsprechende Beleuchtung werden selbst die anspruchlosesten Pflanzen nichts im Aquarium. Sie können ohne ausreichend Licht weder Sauerstoff durch die Photosynthese produzieren, noch können sie übermäßige Nährstoffkonzentrationen entgegenwirken.
Wenn das Aquarium nicht beleuchtet wird, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch keine Algen auftreten. Denn sowohl Algen, als auch unsere schönen Aquariumpflanzen wachsen mit Hilfe des grünen Chlorophylls, was Licht, CO2 und Nährstoffe in Sauerstoff und (grob gesagt) Wachstum umwandelt.
Anhand eines übertriebenenen Beispiels möchte ich dir kurz näher bringen, wie wichtig das richtige Licht im Aquarium ist, um Algen vorzubeugen:
Stell dir vor, Du hast nur wenige langsamwachsende Pflanzen, wie Bucephalandras, Anubias oder Farne und hast aber auf dem Aquarium eine wahre Flutlichtanlage als Beleuchtung.
Was meinst Du, passiert wohl mit diesem stark beleuchteten Aquarium in dem sich nur wenige langsamwachsende Pflanzen befinden?
Genau: Algen suchen sich ihren Weg und nutzen aus, dass es keine schnellwachsenden konkurrierenden Pflanzen gibt! Gerade Grün- und Fadenalgen sind hier sehr schnell und sind teilweise innerhalb von 2 Tagen bereits stark verbreitet!
Zu lange Beleuchtungszeit fördert Algen
Die Sonne scheint in der Natur auch meist nur 8–10 Stunden und so würde ich persönlich auch die Aquariumbeleuchtung einstellen.
Gerne neigen Aquarienbesitzer dazu, das Aquariumlicht so zu schalten, dass sie morgens vor der Arbeit schon das Licht angehen lassen und den Tag über bis abends zum gemütlichen Fernsehen weiter strahlen lassen.
Rein rechnerisch bist Du da schnell bei 12 Leuchtstunden und mehr! Das ist eindeutig zu viel.
Mein Tipp zur optimalen Beleuchtungszeit im Aquarium:
Lass das Licht im Aquarium erst so angehen, dass Du abends bzw. generell nach der Arbeit noch etwas vom beleuchteten Aquarium hast.
Morgens lasse ich das Aquarium ganz aus, sodass noch bis um 22 Uhr Abends ich entspannend die Garnelen, Fische und co. bei Licht beobachten kann. Und das ohne durch zu lange Beleuchtungszeit hervorgerufene Algen gestört zu werden!
Hilft eine Beleuchtungspause bei der Minimierung der Algen?
Wenn Du gerne doch das Aquarium morgens vor der Arbeit schon beleuchtet haben willst, kannst Du über eine sogenannte Beleuchtungspause nachdenken. Das ist quasi eine Mittagspause, die den Pflanzen hilft, bei Lichtstress sich zu erholen.
Du kannst das Aquarium also insgesamt ca. 10 Stunden beleuchten und in der Mitte wird eine Beleuchtugnspause von 3 bis 4 Stunden eingelegt. In der Zeit sollte auf jeden Fall auch das CO2 abgeschaltet werden, da die Photosynthese stoppt und die Pflanzen Sauerstoff benötigen.
Ob die Mittagspause der Beleuchtung auch gegen Algen hilft kann ich nicht sagen. Wohl aber reduziert es den Lichtstress der Pflanzen und kann ihnen einen Wachstumsvorteil geben.
Aquariumpflanzen brauchen eine gewisse Zeit, um von Vollspeed bzw. eben voller Beleuchtung wieder zur Ruhe zu kommen. Deshalb sollte die Beleuchtungspause auf jeden Fall 3–4 Stunden betragen. Wenn vor und nach der Mittagspause jeweils 4–5 Stunden das Aquarium beleuchtet wird, sollte das ein guter Wert sein.
Also: 4 bis 5 Stunden ist das Aquariumlicht an, dann folgt eine 4 Stündige Mittagspause bei ausgeschalteter Beleuchtung und dann brennt das das Licht weitere 4 bis 5 Stunden zum Abend hin.
Ich kann dir hier auch wieder ein konkretes Extrembeispiel liefern:
Ich habe nach einem Umzug einmal versehentlich die Zeitschaltuhr, die an die Aquariumleuchte gekoppelt war, dauerhaft den ganzen Tag eingeschaltet gehabt. So wurde dieses Aquarium ca. 2 Wochen lang, von mir unbemerkt, 24 Stunden beleuchtet.
Was denkst Du, wer hat hier die Oberhand im Aquarium gewonnen?
Exakt: die Algen breiteten sich stark aus. Besonders grüne Fadenalgen machten sich breit und Pflanzenwuchs war fast kaum noch zu erkennen. Der Grund dafür: Pflanzen können unter sogenanntem Lichtstress leiden.
Dieser Lichtstress kann durch zu wenig, aber auch eben durch zu viel an Licht im Aquarium ausgelöst werden und dazu führen, dass die biochemischen Abläufe in den Blättern der Pflanzen nicht mehr richtig funktionieren. Das kann auf lange Sicht sogar zum Absterben der Aquariumpflanze führen.
Spezielle Röhren, die Pflanzen zum wachsen bringen und Algen dezimieren
Es gibt immer mal wieder das Gerücht, dass es mit bestimmtem Licht möglich wäre, Pflanzen beim Wachsen zu helfen und Algen beim Wachsen zu stören.
Ich erinner hier noch einmal daran, dass Algen und die höheren Pflanzen sich vom Aufbau her sehr ähnlich sind. Das spricht meiner Meinung nach sehr gegen die These, dass bestimmte Leuchtröhren gegen Algenplagen helfen. Also lass dich nicht verrückt machen!
Ich nutze gerne für ein frisches, klares tageslichtnahes Licht eine Lichttemperatur von 4500 bis 7000 Kelvin.
Alles was weit über 7000 Kelvin liegt, wird langsam bläulich und wird gerne im Meerwasser eingesetzt. Alles unter 4500 Kelvin wird sehr schnell sehr gelb und lässt das Aquarium etwas schummrig wirken, meiner Meinung nach.
LED-Beleuchtung führt zu starkem Algenwuchs
Genauso, wie die These in Foren, Aquaristik-Facebook-Gruppen herumgeistert, dass es einige Beleuchtungen gibt, die Algen dezimieren, gibt es auch häufig zu lesen, dass die recht moderne LED-Beleuchtung dazu führt, dass Algen vermehrt auftreten.
Das kann ich durch die Beobachtung der verschiedenen Foren und Gruppen tatsächlich bestätigen.
Du stellst dir vielleict auch die Frage…
… woran es liegt, dass Aquarien mit LED-Beleuchtung zu vermehrtem Algenwuchs tendieren?
Der Grund für den durch die neue LED-Beleuchtung ausgelöste Algenpest ist meist, dass die Lumenanzahl der LEDs deutlich über denen der alten Leuchtstoffröhren liegt.
Um den Grund für die Algenausbreitung im Aquarium zu verdeutlichen, können wir uns die Beleuchtung des Aquariums als Autos vorstellen.
Du bist bildlich gesprochen beim Wechsel von alten schummrigen T8- oder T5-Röhren auf eine moderne LED-Beleuchtung, von einem Opel Corsa A (nicht gegen Corsas, ich fahre selbst einen :)) auf einen schicken Sportwagen mit richtig Power umgestiegen.
Der Sportwagen fährt schneller, aber fährt natürlich auch schneller gegen die Wand.
Eine stärkere Beleuchtung kann Algen mit sich führen!
Ich will damit sagen, dass Du meist bei einer stärkeren Beleuchtung nicht einfach unbeobachtet alles so weiter laufen lassen solltest, wie bisher. Eine Anpassung der Düngung bleibt bei einer starken LED-Beleuchtung nicht aus und hilft dabei, den Pflanzen alles zum Wachsen zu bieten, was sie brauchen. So haben die Algen keine Chance und Du beugst ihnen gut vor.
Das Aquarium fährt jetzt durch die Lichtstärkensteigerung (Lumen) sozusagen deutlich schneller.
Meist musst Du zusätzlich mit einer CO2-Anlage düngen und vor allem auch die Makronährstoffe wie Nitrat (NO3), Phosphat (PO4) und Kalium (K), sowie die Mikronährstoffe, wie Eisen im Auge behalten!
Der Sportwagen möchte ja auch gepflegt und vor allem auch kontrolliert werden! :)
Zu viel Sonne führt auch zu Algen!
Wie eben erwähnt, ist das Aquarium umso besser zu kontrollieren, wenn es langsamer fährt bzw. eben nicht auf voller Pulle beleuchtet wird.
Genau das kann eintreten, wenn durch einen falschen Aquariumstandort zu viel Sonne bzw. Tageslicht in das Aquarium fällt. Dann kommen sehr schnell viel Lumen an Lichtstärke zusammen, die ebenso schnell für unkontrollierten Algenwuchs führen.
Also: am besten wählst Du einen Standort für dein Aquarium, der ausschließt, dass direktes Sonnenlicht einfällt und nicht zu sehr tageslichtbedingt beleuchtet wird.
Diese kleine Vorgabe, was den Standort des Aquariums angeht, ist aber nicht nur auf die Sonneneinstrahlung, sondenr auch auf die Wärmeentwicklung im Hochsommer bezogen. Du siehst also, dass alles für einen gut ausgewählten Platzs für das Becken spricht!
Der Wasserwechsel als 1. Hilfe im Algenkampf
Meiner Meinung nach ist der Wasserwechsel im Aquarium der Schlüssel in der Algenbekämpfung.
Auf der einen Seite kannst Du bei jedem Wasserwechsel sehr effektiv Algenteppiche mit dem Schlauch absaugen. Und auf der anderen Seite gleichst Du ein eventuell entstandenes Ungleichgewicht aus, welches zu einem limitierenden Faktor für das Wachstum der Aquariumpflanzen führt.
Achtung: Dir sollte bewusst sein, welche ungefähren Wasserwerte dein Leitungswasser hat! In einigen Regionen kommt es nämlich zu bspw. mal mehr oder mal weniger viel Nitrat im Wasser aus dem Hahn.
Diese Werte sind wichtig, um den Algen Kampf anzusagen:
- Nitrat (NO3)
- Phosphat(PO4)
- Kalium (K)
- Eisen (FE)
Hast Du jetzt nämlich einen hohen Nitratwert im Leitungswasser, kann das nicht der begrenzende Wert sein und eine Zudüngung ist hier nicht notwendig.
Wenn aber bspw. im Leitungswasser kein Eisen vorkommt, kannst Du dir sicher sein, dass Du zudüngen solltest.
Das klingt alles sehr theoretisch, pendelt sich aber mit der Zeit ein.
Durch Wasserwechsel den Algen die Lebensgrundlage entziehen!
Wie eben bereits erwähnt, wird häufig dem Licht oder fehlender bzw. falsche Düngung des Aquariums der Schwarze Peter bzgl. der Ursache der Algenplage zugeschoben.
Aber man vergisst häufig sich auch mal zu fragen, wie man dem jeweiligen Faktor entgegenwirken könnte.
Gerade zu hohe Nährstoffkonzentrationen lassen sich relativ einfach durch großzügige Wasserwechsel (50% und mehr) minimieren. Zusätzlich sollte erst einmal die entsprechende Algenart identifiert werden.
Durch den Wasserwechsel kommen zusätzlich auch noch neue Mikro- bzw. Makronährstoffe ins Aquarium, die den geschwächten Pflanzen ggf. zum Weiterwachsen fehlen.
Nur durch das Identifizieren kannst Du die jeweilige Alge in ihrer Ursache bekämpfen – denn ihnen liegen diverse unterschiedliche Missstände zugrunde.
Eine falsche Herangehensweise an die Algenbekämpfung kann sogar noch dazu führen, dass sich weitere Algen breit machen und die eh schon im Wachstum blockierten Pflanzen besiegen.
Hilft eine CO2-Anlage gegen Algen?
Pauschal kann man diese Frage nicht mit einem Ja beantworten. Wofür die CO2-Anlage allerdings hilft ist der Pflanzenwuchs.
Pflanzen bilden, ebenso wie Algen auch, ihre Zellen zum Teil aus Kohlenstoff.
Woher bekommen sie Kohlenstoff? Meist produzieren die nitrifizierenden anaeroben Bakterien im Aquarium zwar etwas Kohlendioxid, was für einige Pflanzen zum Wachsen reicht, allerdings ist diese Quelle schnell versiegt.
Deshalb wurde auch die CO2-Anlage erfunden. Mit der CO2-Anlage im Aquarium ist es dir möglich CO2-Werte von ca. 20 mg pro Liter zu erreichen und so zu verhindern, dass die sogenannte biogene Entkalkung stattfindet und deine Pflanzen nicht wortwörtlich verkalken.
Die biogene Entkalkung tritt nur auf, wenn die Pflanzen im Aquarium nicht ausreichend freies CO2 im Wasser finden und somit aus Hydrogencarbonaten den für das Wachstum wichtigen Kohlenstoff entziehen. Die Pflanzenverkalkung erkennst Du an wirklich weißen Blatträndern. Sie ist nicht förderlich für die gesamte Stoffwechselaktivität der Pflanzen.
So langsam hast Du das allgemeine Geplänkel zum nervigen Grünzeug mibekommen. Kommen wir nun langsam zum Thema …
… Algen im Aquarium bestimmen
Mit welchen Algen im Aquarium plagst Du dich denn gerade überhaupt herum? Am besten Du gleichst Deine Algen einfach mit denen in der gleich folgenden Übersicht ab.
Unabhänig von der Algenart mit der Du dich herumschlägst, helfen diese 4 Schritte bei der Algenbekämpfung:
4 wichtige Schritte im Kampf gegen Algen im Aquarium
- Algen identifizieren: erst sobald Du sicher bist, welche Alge Du im Aquarium hast, kannst Du auf Ursachenforschung gehen. Denn jede Algenplage hat ihre konkreten Auslöser, den es zu finden heißt!
- Erste Hilfsmaßnahmen einleiten: ein großzügiger Wasserwechsel zusammen mit dem mechanischen Entfernen/Absammeln grober Algenansammlungen hilft den Pflanzen wieder „in Schwung zu kommen“.
- (Hilfsarbeiter einsetzen: Bitte nur Tiere zur Algenbekämpfung einsetzen, wenn Du dich mit deren Haltungsbedingungen auseinander gesetzt hast und diese nicht nur als günstiges Algenmittel siehst!)
- Ursache herausfinden: Du hast die hinterlistige Alge identifiziert? Dann kann es losgehen, die Plage an der Wurzel zu packen und die Ursache ins Gleichgewicht bringen (siehe dazu die Detailbeiträge zu den Algenarten im Aquarium weiter unten)
Welche Algen im Aquarium?
Welche Algen Du genau im Aquarium hast ist die Ausgangsfrage, die Du dir stellen musst.
In den Detailartikeln zu den einzelnen Algenarten, die ich nach und nach hier veröffentliche, ließt Du wieso die jeweilige Algenart auftritt – also was ihre Ursachen sind. Und vor allem, was Du gegen die jeweilige Alge tun kannst!
Die Übersicht zur Identifikation: Diese Algen gibt es im Aquarium
In folgendener Übersicht findest Du die Antwort auf die Frage, welche Algenarten es im Aquarium gibt. Das soll dir erst einmal helfen die Plagegeister zu bestimmen und dann auf die Schliche zu kommen.
In den jeweiligen Detailbeiträgen gehe ich meist nach dem gleichen Schema vor:
- Alge identifizieren: ist das hier die richtige Alge?
- Ursachenforschung der Alge: wieso entsteht die Algenart?
- Schnelle Hilfe: neben 1. Hilfe-Aktionen gehe ich auch auf mögliche Hausmittel gegen die Alge ein
- Algen entfernen: Wie entfernst und bekämpfst Du die Alge langfristig
Kieselalgen/Braunnalgen
Ähnlich wie Blaualgen, bildet die Kieselalge (Diatomeen) braune, schmierige Beläge auf Pflanzen und Dekogegenständen im meistens neueingerichteten Aquarium.
Auch wenn es nahe liegt: Kieselalgen bitte nicht Braunalgen nennen, auch wenn es bei dem Aussehen der Kieselalgen nahe läge.
Die Kieselalgen siedeln sich auch gerne direkt auf dem Bodengrund an und sind sehr leicht von Scheiben etc. zu entfernen.
Blaualgen/Cyanobakterien im Aquarium
Blaualgen sind eigentlich eher Bakterien als Algen und werden auch als Cyanobaktierien genannt. Blaualgen treten im Aquarium als schmierig blau-grüne Flächen auf und legen sich wie ein Film über Pflanzen und Einrichtung.
Im Beitrag zu den Blaualgen findest Du alles, was Du zu den Cyanobakterien wissen musst. Vor allem, wie Du die Blaualgen entfernst bevor Du wirklich eine Dunkelkurz machen musst.
Pinselalgen
Der Name ist auch hier Programm: Pinselalgen sehen aus wie kleine schwarze bzw. rötliche Haarbüschel, die nur 1 bis 2 Zentimeter lang werden.
Sie machen sich gerade in der Einfahrzeit gerne auf Einrichtung und eher langsamwachsenden Pflanzen breit und sitzen dabei am Blattrand.
Die Pinselalgen sind sehr robust, was die mechanische Entfernung angeht, aber mit etwas Zeit und den Tipps, die Du im Beitrag zu den Pinselalgen im Aquarium findest, wirst Du sie los.
Fadenalgen
Fadenalgen im Aquarium erkennst Du recht leicht an ihrer namensgebenden Form: sie sehen aus, als würden grüne Fäden im Aquarium hängen. Sie sind recht leicht mechanisch zu entfernen.
Neben dem Absammeln mit Hilfe eines Holzstäbchens oder Zahnbürste musst Du, wie immer der Ursache auf den Grund gehen.
Aus welchem Gründen Fadenalgen entstanden sind und wie Du sie los wirst, ließt du im Fadenalgen-Beitrag.
Haaralgen
Die grünen Haaralgen sehen den Fadenalgen relativ ähnlich, wachsen allerdings etwas buschiger und gedrungener.
Faden- und Haaralgen treten gerne zusammen auf, konnte der Algen-Doc beobachten. Besonders neue Aquarien sind ihr Ziel!
Durch einfaches Absaugen lässt sich das Büschel Haaralgen einfach aus dem Abfluss – äh ich meine – Aquarium entfernen.
Punktalgen
Gerade in Aquarien mit viel Licht treten die recht klein auftretenden Punktalgen auf.
Die dunkelgrünen Punktalgen findest Du meist auf der Aquariumscheibe und auf Steinen oder beispielsweise langsamwachsenden Pflanzen wie Anubias.
Eine recht einfach einzudämmende nicht flächig auftretende Alge, wie ich finde. Alle Infos und Wege, wie Du sie loswirst, findest Du im Artikel zu den Punktalgen im Aquarium.
Schwebealgen bzw. Bakterienblüte
Richtig trüb wird es im Aquarium durch die Schwebealgen.
Die zu den Grünalgen gehörende Algenart wird gerne durch wenige Sporen eingeschleppt und kann einem das Leben wirklich schwer machen.
Neben den Ursachen für die wirklich schwierig zu bekämpfende Schwebealge, findest Du auch die schweren Geschütze und Wege, die Du auffahren musst, im Kampf gegen die schwebende Pest:
Staubalgen
Staubalgen lasen sich schnell mit den oben genannten Schwebalgen verwechseln. Allerdings trüben die Staubalgen nicht das Wasser direkt, sondern nur die Scheiben.
Auch treten diese beiden fiesen Vertreter gerne zusammen auf, musste ich schon mehrfach beobachten.
Viel kannst Du hier nicht tun, als den Hinweisen im Detail-Artikel zu den Staubalgen zu folgen: zu den Staubalgen informationen!
Froschlaichalgen
Weißlich, glibberig und fadenartiger Aufbau, an dem feine Perlen zu sehen sind: Das sollten Froschlaichalgen sein!
Froschlaichalgen zeugen an sich für hervorragende Wasserqualität und wurden nicht umsonst 2010 zur Alge des Jahres gewählt.
Eine recht harmlose und leicht zu entfernende Alge. Lies im entsprechenden Beitrag, wie Du die Froschlaichalge aus deinem Aquarium entfernst:
Algen an Scheibe im Aquarium
Algen an den Scheiben des Aquariums gibt es viele. Anhand der einzelnen kurzbeschreibungen kannst Du bereits sehen, um welche Art es sich wohl handelt.
Ist es eher ein brauner, leicht wegwischbarer Belag, ist es wohl eine Kieselalge. Wenn es allerdings hartnäckig und punktuell grün ist, musst Du wohl mit einem Schaber die grüne Punktalge beseitigen.
Ein gewisser Algen- und Bakterienfilm bildet sich in so gut wie jedem Aquarium und kann einfach mit einem Scheibenreiniger entfernt werden.
Welche Tiere fressen Algen im Aquarium?
Um Algen im Aquarium zu bekämpfen, wird meist eine schnelle Lösung gesucht. Oft fallen dann die natürlichen Algenkiller, die Tiere fürs Aquarium, zu denen ich in diesem Abschnitt etwas schreibe:
- Siamesische Rüsselbarbe
- Amano-Garnelen
- Wasserflöhe
- Rennschnecken und Geweihschnecken
Bevor ich auf die einzelenen Algenvertilger eingehe, möchte ich noch einmal drauf hinweisen, dass es wenig Sinn macht, die Algen an sich zu bekämpfen, wenn Du nicht auch die jeweilige Ursache der Alge in den Griff bekommst!
Aber unterstützen werden dich die Tiere, die nebenbei auch noch super interessant sind auf jeden Fall bei der Algenbekämpfung.
Dennoch sollte niemals ein Tier alleine als Problemlöser eingesetzt werden. Das sollte jedem verantwortungsbewusstem Aquarianer bewusst sein!
Siamesische Rüsselbarbe (Crossocheilus siamensis)
Gerne wird in Foren und teilweise auch Aquariengeschäften dazu geraten, einfach eine siamesische Rüsselbarbe als Algenkiller einzusetzen. Die siamesische Rüsselbarbe vertilgt zwar unermütlich Algen , sollte aber nicht in zu kleinen Aquarien gehalten werden.
Die schlanken, silbernen Fische mit einem charakteristischen längsstreifen gehen mit Vorliebe an haarige Algen, wie Fadenalgen.
Amano-Garnelen (Caridina multidentata)
Die Amano-Garnelen wurden schon vom Urvater des Aquascapings Takashi Amano in seinen neu eingerichteten Aquarien als Präventionsteam eingesetzt.
Gerade frischen Algenaufwuchs auf Einrichtung und Pflanzen liebt die fleissige Amano-Garnele. Dabei werden besonders gerne Fadenalgen und Pinselalgen mit ihren kleinen Scheren abgerupft.
Wasserflöhe (Daphnia pulex)
Perfekt für sogenannte Schwebalgen oder Algenblüten, die das Wasser regelrecht zu einer grünen Suppe werden lasssen, sind Wasserflöhe.
Du kannst die Wasserflöhe einfach im Fachgeschäft kaufen, oder im Sommer selbst tümpeln. Du setzt die kleinen Flitzer ein und lässt sie ihre Arbeit verrichten.
Natürlich sollte es keine Fische im Aquarium geben, die sich ihre Bäuche mit den kleinen Wasserflöhen vollschlagen – sonst wird das nichts mit der Algenbekämpfung mit Wasserflöhen!
Rennschnecken (Neritina) und Geweihschnecken (Clithon)
Diese beiden Schneckenarten sind (leider) immer Wildfänge, aber dafür unglaublich gut, um die Aquarienscheiben algenfrei zu halten.
Neben normalem weichen Algenaufwuchs von Fadenalgen gehen diese kleinen Renner unter den Schnecken auch an hartnäckige Punkt- und Rotalgen, zu denen die Pinselalgen auch gehören.
Hausmittel gegen Algen im Aquarium
Gegen Algen im Aquarium gibt es natürlich auch das ein oder andere sogenannte Hausmittel. Ich möchte hier extra nicht auf die Hausmittelchen, wie bspw. Aspirin gegen Pinselalgen eingehen, weil das für mich einfach Dinge sind, die nicht in ein Aquarium gehören (außerdem killen sie dir teilweise eben nicht nur die Algen…)
Aktualisiert am 13.10.2024 um 07:05 Uhr / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm
Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Ich hatte nach dem letzten Pflanzenrückschnitt für ca. eine oder zwei Woche(n), unbemerkt das Becken dauerbeleuchtet, weil ich vergessen hatte den Regler meiner Zeitschaltuhr zurück zu schieben . Hatte mich die ganze Zeit gewundert woher die ganzen Algen kommen, bis es mir bewusst wurde .
Für meine Scheibe habe ich mir Ende letzten Jahres einen Scheibenmagnet mit Schaber gekauft, das war die beste Investitionen seit langem. Und durch meine Rennschnecken und die Amano Garnelen fällt der Algenwachstum auch recht gering aus.
Trotzdem habe ich nun an Steinen und meinen teuren Bonsai dicke Pinselalgenbüschel . Gleich mal nachlesen was man dagegen machen kann.
Hallo Jacqueline,
freut mich, dass es bei dir bis auf ein paar Algenbüschel gut zu laufen scheint!
Punktuelle Algenbüschel lassen auf Pinselalgen schließen. Diese kann man meist ganz gut mit bspw. Easy Carbo einpinseln oder bei ausgeschaltetem Filter direkt einnebeln.
ABER: bevor du dagegen vorgehst, lieber einmal die jeweiligen Algen identifizieren :)
Gruß Timo
Danke für die informative Seite.