Ich bin in unzähligen Facebook-Gruppen aktiv und lese ständig, dass man zu viele Schnecken im Aquarium habe. Das kann doch nicht sein, denke ich mir immer, denn ich hatte irgendwie noch nie eine wirkliche Schneckenplage im Aquarium.
Wenn Du also…
- eine Schneckenplage im Aquarium hast,
- Du vielleicht auch von den Vorteilen der einzelnen Schneckenarten im Aquarium erfahren willst,
- einer Schneckenplage im Aquarium vorbeugen willst,
- oder Du wissen willst, wie Du die Schnecken im Aquarium bekämpfen kannst
Dann lass uns losschnecken mit diesem ultimativem Schnecken-Guide!
Wieso sind Schnecken im Aquarium so unbeliebt?
Gefräßige Schnecken sind uns allen aus dem Garten bekannt – sie fressen Salat und andere Blattpflanzen und gelten als lästige Schädlinge. Groß ist deshalb der Schrecken, wenn man nun auch noch Schnecken im Aquarium entdeckt!
Ich denke also, dass viele Leute denken, die Schnecken schaden eher, als dass sie dem Aquarium Vorteile bringen. Dass sie alles ratzekahl fressen, wie im Gartenbeet wird wohl auch auf die Aquarienschnecken projeziert.
Dem ist aber nicht so! Weiter unten im Text schreibe ich von den wichtigen Aufgaben, den die gar nicht so langsamen Schleimer Tag und Nacht nachgehen! Letztendlich ist aber natürlich eine richtige Schneckenplage nie wirklich toll und sollte „behandelt“ werden.
Letztendlich ist jeder Aquarienbesitzer wohl schon einmal in Kontakt mit Schnecken gekommen – im Grunde kann man es fast nicht verhindern, sich Schnecken einzuschleppen.
Wie kommen Schnecken überhaupt ins Aquarium?
Oft schleppt man sich kleine unscheinbare Gehäuseschnecken mit im Handel oder von privat gekauften Aquarienpflanzen ein, aber auch in der Tüte mit Fischen oder Garnelen können Wasserschnecken oder deren Eierpakete mitreisen. Andere Aquarianer dagegen, inklusive mir, setzen sogar bewusst Aquarienschnecken in ihre Becken ein – verrückt, oder?
In vielen Aquaristikgruppen wird schnell die Frage „was tun bei einer Schneckenplage im Aquarium?“ gestellt oder bei einer Schneckenplage um Hilfe gerufen, und oft hagelt es dann Vorschläge zu Schnecken-Fressfeinden: Schneckenfressern wie Raubschnecken, Schmerlen oder Kugelfischen – oder sogar zu chemischen Mitteln, die für Schnecken im Aquarium giftig wirken.
Gibt es überhaupt so etwas wie eine Schneckenplage im Aquarium?
Dr. Alge als seriöser Wissenschaftler dagegen findet, man sollte erst einmal allem auf den Grund gehen – es gibt keine Wirkung ohne Ursache! Und so gibt es auch für Schneckenplagen im Aquarium meist einen guten Grund – und der heißt „Nahrungsangebot“.
Es geht gar die Kunde, dass jedes Aquarium genau so viele Schnecken hat, wie es braucht, und dass es zu großen Problemen kommen kann, wenn man einfach die Schnecken aus dem Aquarium entfernt.
Wir schauen uns das heute genauer an und fragen uns – welche Gründe hat eine Schneckenplage im Aquarium? Was fressen die gängigen Aquarienschnecken eigentlich, und ist die Sorge um die Pflanzen im Aquarium überhaupt begründet?
Hilfe, meine Aquarienpflanzen werden von den Schnecken gefressen!
Die gute Nachricht zuerst: Die in der Aquaristik gängigen Schnecken wie Posthornschnecken, Blasenschnecken und Turmdeckelschnecken fressen kein gesundes Pflanzengewebe!
Sieht man Schnecken, die sich über eine Pflanze hermachen, weiß man, dass die Pflanze am Absterben war! Das kommt in der Anfangszeit des Aquariums häufig vor. Konventionell erzeugte Aquarienpflanzen werden in der Gärtnerei oberhalb des Wassers gezogen (das nennt man emers, also aufgetaucht) und müssen sich erst einmal aufs Leben unter Wasser umstellen.
Dazu lassen sie ihre untauglichen Überwasserblätter absterben (die dann sehr gern von den Schnecken gefuttert werden) und treiben neu aus. Diese Schnecken gehen aber nicht an gesunde Pflanzen im Aquarium!
Ist ein schneckenfreies Aquarium sinnvoll?
So verlockend sich diese Vorstellung als ultimative Vorbeugung gegen eine Schneckenplage im Aquarium anhört, so unsinnig ist sie eigentlich. Schnecken sind der beste Aufräumtrupp, den es in der Aquaristik gibt.
Wenn man die Gründe für eine Schneckenplage untersucht und vermeidet, kann man die kleinen Helferlein bedenkenlos im Aquarium lassen und braucht sich vor einer Massenvermehrung der Wasserschnecken nicht zu fürchten.
Wenn Du verhindern willst, unkontrolliert und nur zufällig dir Schnecken ins Aquarium zu holen, empfehle ich dir die sogenannten In-Vitro-Pflanzen, die völlig keim- und vor allem schneckenfrei unter Laborbedingungen gezogen werden.
Gründe für die Schneckenplage im Aquarium
Grundsätzlich gilt: Ohne Nahrung keine Vermehrung. Wenn sich Schnecken im Aquarium auf einmal exorbitant vermehren, liegt das häufig am üppigen Futterangebot. „Dann wirf halt weniger Futter ins Aquarium“ ist allerdings häufig zu kurz gesprungen.
Zu viel Futter führt zur Schneckenplage im Aquarium
Natürlich ist eine zu großzügige Fütterung im Aquarium häufig der Grund für eine Schneckenplage im Aquarium. Grundsätzlich sollte man nur so viel füttern, wie die Fische, Garnelen oder Krebse in wenigen Minuten bewältigen können.
Lieber gibt man morgens und abends eine kleine Menge als einmal am Tag einen dicken Klumpen Flockenfutter! Über die zu Boden gefallenen Reste machen sich gegebenenfalls die Schnecken her, die dieses All-inclusive-Büffet mit einer starken Vermehrung quittieren.
Falsches Futter kann auch die Vermehrung der Schnecken im Aquarium begünstien
Es gibt aber auch Aquarien mit einer Schneckenplage, in denen gar nicht zu viel gefüttert wird! Gibt man aber den Fischen das falsche Futter (zum Beispiel Futter für Allesfresser mit einem guten Anteil pflanzlicher Kost an reine Fleischfresser) oder billiges Futter mit vielen schlecht verdaulichen Füllstoffen, können die Fische das Futter nicht ordentlich verwerten.
Dann kommen die Nährstoffe zusammen mit dem Kot hinten wieder heraus, und die Schnecken, die nicht mit menschlichen Ekelgefühlen ausgestattet sind, verwerten die Köttel und finden dadurch eine sehr nährstoffreiche Futterquelle. Also sollte man bei Schneckenplagen im Aquarium nicht nur die Menge des Futters, sondern auch die Qualität im Auge haben. Aber merkst Du, dass die Schnecken hier eigentlich etwas Gutes tun? Das unverdaute Futter würde, wenn die Aquarienschnecken nicht wäre, einfach zum Boden sinken und dort langsam vergammeln und das Wasser belasten!
Mangelnde Aquarien-Hygiene
Wie wir schon oben bei den Aquarienpflanzen erwähnten … Aquarienschnecken stehen total auf abgestorbene organische Reste – ob von Pflanzen, von Tieren oder durch Futter, ist ihnen egal. Wenn man also bei der Aquarienhygiene schlampert und abgestorbene Pflanzenteile nicht entfernt, profitieren die Schnecken stark davon. Das macht sich besonders in der Anfangszeit im Aquarium bemerkbar, wenn die Pflanzen in der Umstellungsphase sind.
Auch Biofilme und junger Algenaufwuchs gehören zur Lieblingsnahrung der meisten Aquarienschnecken. Sie bilden sich immer, aber wenn im System zu viele Nährstoffe vorhanden sind, werden die Aufwuchsschichten ganz besonders dick und schmackhaft. Auch dann kann es zunächst zu einer gefühlten Schneckenplage im Aquarium kommen.
Aber wieder eigentlich ein Pluspunkt für die schleimigen Scheißerchen, oder?
Schneckenplage in der Anfangszeit
Ein frisch eingerichtetes Aquarium ist immer ein Sonderfall – hier kreisen viele Nährstoffe im System, die noch nicht verwertet werden. Der Filter arbeitet noch nicht richtig. Mit frischen Aquarienwurzeln bringt man teilweise noch ordentlich im Holz eingelagerte Zuckerstoffe mit, es kommt zu Bakterienblüten, Schwebealgen und Algenbildung (vor allem von Kieselalgen).
In der Einfahrzeit des Aquariums kann es durch die viele zur Verfügung stehende Nahrung deshalb auch zu einer stärkeren Vermehrung Algen und der Wasserschnecken kommen. All das gibt sich wieder, wenn das biologische Gleichgewicht hergestellt ist.
Dann pendelt sich auch die Anzahl der Aquarienschnecken wieder auf ein verträgliches Maß ein – hier kann man das Phänomen also tatsächlich einfach aussitzen!
Die häufigsten eingeschleppten Schnecken in der Aquaristik
Die am häufigsten eingeschleppten Aquarienschnecken sind Blasenschnecken, Posthornschnecken und Turmdeckelschnecken. Selten kann man sie genau bis zur Art bestimmen, aber die Gattung reicht hier aus. Die Arten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Futtervorlieben nicht wirklich.
Neben Garnelen sind häufig die Blasenschnecken, Posthornschnecken oder Turmdeckelschnecken eine grandioser Besatz fürs Nanoaquarium!
Blasenschnecken (Physa sp.)
Blasenschnecken sind klein und haben ein spitz auslaufendes Gehäuse, das seine Öffnung auf der rechten Seite hat. Ihr Gehäuse ist meist dunkelgrau mit goldenen Punkten, ihr Körper ist ebenfalls grau, ihre Fühler sind fadenförmig.
Die Gelege der Blasenschnecke sind grob nierenförmig und sehen wulstig bis geleeartig aus. Man sieht viele kleine helle Punkte darin – die Eier. Blasenschnecken fressen kein gesundes Pflanzengewebe, also keine Angst! Bei viel Futter können sie sich explosionsartig vermehren. Weil sie aber wirklich nützlich sind und im Aquarium keinen Schaden anrichten, muss man sie eigentlich nicht bekämpfen.
Posthornschnecken (Helisoma sp., Planorbella sp.)
Die runden Posthornschnecken im Aquarium stammen häufig aus Asien oder Amerika, die heimische Posthornschnecken Planorbarius corneus hält sich im Aquarium normalerweise nicht, weil ihr das Wasser zu warm ist. Posthornschnecken gibt es in braun mit braunem oder blau mit hellbraunem oder rotem Körper und in goldorange oder rosa mit rotem Körper.
Angesichts der hübschen Farben kann man dann auch gut verstehen, warum sich Aquarianer freiwillige Schnecken ins Aquarium holen! Auch die Posthornschnecke frisst keine lebenden Pflanzen, allenfalls wird Pogostemon helferi angeknabbert, das offenbar für die Posthörnchen unwiderstehlich und gleichzeitig weich genug ist.
Turmdeckelschnecken (Melanoides sp., Tarebia sp., Mieniplotia sp. und andere)
Unter dem Sammelbegriff Turmdeckelschnecke oder kurz TDS fasst man in der Aquaristik Schneckenarten zusammen, die ein langes, spitz zulaufendes Gehäuse haben, das sie mit einem Deckel verschließen können. Die gängigen TDS leben zudem noch überwiegend im Bodengrund und lockern ihn durch ihre Grabetätigkeit. Pflanzen frisst keine dieser Arten.
Das in den Boden versunkene, von den Fischen verschmähte Futter, sinkt also auf und später in den Kiesboden und wird genüßlich durch die Turmdeckelschnecken vertilt, bevor hier auch nur eine kleine Faulstelle im Bodengrund entstehen kann!
Vorbeugung und Vorgehen bei Schneckenplagen
Schnecken im Aquarium vorzubeugen, ist meiner Meinung nach wirklich wirklich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Du kannst lediglich Vorkehrungen treffen, um dir keine Schnecken mit den neuen Pflanzen oder Fischen einzuschleppen:
Quarantänemaßnahmen für Aquarienpflanzen in Mineralwasser
Ich halte von der Umsetzbarkeit der Mineralwassermethode ehrlich gesagt wenig. Denn Du musst die neuen Aquarienpflanzen mindestens 2 Wochen in Mineralwasser legen, um die bisher lebenden Schnecken abzutöten und um die nach und nach frisch geschlüpften Schneckenbabys auch zu erwischen. Das schadet, meiner Meinung nach, auch sehr den Pflanzen. Greif also lieber gleich zu den In-Vitros-Pflanzen zurück:
Schneckenfreie In-Vitro-Pflanzen benutzen:
Die In-Vitro-Pflanzen sind unter laborähnlichen hermtisch abgeschirmten Bedingungen gezüchtet worden. Also weder Keine, noch Schnecken oder Schneckeneier können so ins Aquarium eingeschleppt werden.
Wasser aus Fischtransportbeuteln wegschütten
Da ich selbst schon erlebt habe, wie die ein oder andere Blasenschnecke im Fischtransportbeutel mitkamen und ich mir auch vorstellen kann, wie schnell ein Schneckengelege mit im Wasser landet, kannst Du das Wasser aus dem Beutel einfach wegschütten. Nach der Eingewöhnung der Fische oder Garnelen kannst Du einfach diese per Kescher ins Aquarium setzen. Ein Restrisiko, sich doch Schneckeneier einzuschleppen besteht natürlich immer noch.
Sollten sich nun trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schnecken ins Aquarium geschlichen haben, kannst Du dir einen der folgenden Wege, Schnecken aus dem Aquarium los zu werden, aussuchen:
4 Wege, Schnecken aus dem Aquarium zu entfernen
Ist es doch einmal passiert und Du hast zu viele Schnecken im Aquarium, sollte man zuerst die Ursache suchen und abstellen. Eine gute Alternative zu billigem Flockenfutter ist die Fütterung mit Lebendfutter oder mit hochwertigem Markenfischfutter.
Auch schaden ein, zwei Diättage pro Woche den Fischen und Garnelen kein bisschen, um die Schnecken im Aquarium zu entfernen. Saugt man den Bodengrund beim Wasserwechsel ab und nimmt man nicht gefressene Futterreste direkt wieder aus dem Aquarium, kann man die Anzahl der Schnecken im Becken gut begrenzen.
Fressfeinde gegen die Schneckenplage im Aquarium einsetzen?
Die meisten Schneckenfresser in der Aquaristik sind hoch spezialisiert und können nicht einfach eben mal so ins Aquarium eingesetzt werden.
Aus Tierschutzgründen rät Dr. Alge daher vom Einsatz von Kugelfischen, Schmerlen und Raubschnecken ganz klar ab, wenn man die Tiere nicht um ihrer selbst willen halten möchte und ihnen dann die Bedingungen bieten kann, die sie brauchen.
Wieso Du niemals Fische oder bspw. Raubschnecken ins Aquarium einsetzen solltest, um die Schnecken aus dem Aquarium zu beseitigen, liest Du in folgenden Absätzen. Jeder Tierfreund sollte sich auf die Fahne schreiben, niemals Tiere gegen Symptome, wie zu viele Schnecken, Algen usw. einzusetzen!
Wieso kann ich nicht einfach einen süßen Kugelfisch gegen die Schnecken im Aquarium einsetzen?
Du kannst natürlich einen Kugelfisch ins Aquarium einsetzen, um die Schnecken zu bekämpfen.
ABER: was ist, wenn der Kugelfisch alle Schnecken aufgefressen hat? Was frisst er dann? Besorgst Du dir Futterschnecken, dann ist das Halten eines Kugelfisches kein Problem (passende Wasserwerte, Besatz und Aquariengröße vorrausgesetzt).
Wenn Du den Kugelfisch also gut mit Schnecken versorgen kannst, die ihm helfen, seine kleinen Zähne am schnabelartigen Maul abzufeilen, dann kannst Du ihn als Schneckenkiller einsetzen.
„Und was ist mit Raubschnecken?“, fragst Du dich?
Ja, Raubschnecken gibt es! Seit einigen Jahren ist die Raubschnecke Clea helena (ehemals Anentome helena) in den Aquarien dieser Welt vertreten und geht dort langsam aber zielstrebig auf die Jagd nach anderen Schnecken im Aquarium.
Mit ihrem Rüssel fühlt und riecht sie nach fressbaren Schnecken und jagd sie regelrecht im Aquarium und im Bodengrund. Da sie recht wenig Eier produziert, brauchst Du keine Angst haben, durch die Raubschnecke einfach eine weitere Schneckenplage dir einzufangen.
Nachdem die Clea helena alle anderen Schnecken im Aquarium gefressen hat, nimmt sie wohl auch andere tierische Proteine auf – Frostfutter dient auch gerne als Nahrungsquelle. Neben Blasen-, Posthorn-, Turmdeckelschnecken geht sie aber auch an die großen Apfelschnecken und saugt sie aus.
Schnecken im Aquarium absammeln?
Unterstützend zu mehr Aquarienhygiene und dem Verfüttern hochwertigeren Futters in vernünftigen (kleinen) Mengen kann man die überzähligen Schnecken im Aquarium auch absammeln. Kugelfischhalter oder Halter von Aquarienschildkröten freuen sich immer über günstige Futterschnecken!
Keine Angst: Du brauchst jetzt nicht stundenlang vor dem Aquarium stehen und jede Schnecke einzeln absammeln. Hier hilft dir bspw. ein Stück Gurke, was Du mit einer Gabel und einem Band bequem am Boden des Aquariums platzierst und wartest, bis die Schneckenbande sich in ausreichender Zahl auf der Gurke zum Fressen eingefunden hat.
Dann kannst Du die Gurkenscheibe wunderbar am Band aus dem Aquarium ohne nasse Hände holen und die Schnecken aus dem Aquarium entfernen. Einfach aber genial, oder?
Achtung: Man sollte jedoch auf jeden Fall nicht nur die Schnecken absammeln (das artet nämlich zu einem nahezu endlosen Kampf aus). Wird die verfügbare Nahrung nicht reduziert, können durch den Überschuss an Nährstoffen, den die Schnecken nicht mehr verwerten, andere Probleme wie Algenplagen oder eine hohe Keimbelastung im Aquarium entstehen. Also nicht nur das Symptom „Schnecke“ bekämpfen, sondern auch den Grund für die unkontrollierte Schneckenvermehrung im Aquarium finden.
Abgesammelte Schnecken bitte niemals in der Natur entsorgen! Sie sind bei uns nicht heimisch und können unsere Biotope in Gefahr bringen. Aus gutem Grund ist es daher verboten, Tiere aus dem Aquarium einfach auszusetzen.
Die besten Schneckenfallen fürs Aquarium
Die einfachste Schneckenfalle besteht, wie erwähnt in einer Scheibe Gurke in einem Kescher oder an einer Gabel, die nach einer Stunde aus dem Aquarium genommen wird.
Komfortabler geht es mit der Schneckenfalle LimCollect von JBL oder der Schneckenfalle Snail Collect von Sera. Bei beiden Fallen kann man den Zugang zum Sammelbehälter so begrenzen, dass nicht aus Versehen ein Fisch oder eine neugierige Garnele hinein schwimmt. Der Sammelbehälter der Schneckenfalle
wird mit einer Futtertablette (JBL NovoFect oder NovoTab) ausgestattet, die die Schnecken unwiderstehlich anzieht. Durch die Konstruktion der Falle gelangen die Schnecken ungehindert zum Köder, jedoch können sie die Falle nicht mehr verlassen. Es ist quasi eine Art Schneckenreuse!
Eine etwas aktivere Methode, um spontan die ein oder andere Schnecke aus dem Aquarium zu entfernen ist per Dennerle Snail Catcher möglich:
- Einfaches und schnelles absammeln von Schnecken
- Mit 31 cm langem Teleskopstiel - keine nassen Hände
- Mit weicher Silikonwalze - keine Zerkratzten...
- Für Schnecken bis max 6 mm geeignet
Erfahrungen in Sachen Schnecken und Schneckenplage im Aquarium
Ich persönlich hatte wohl schon fast jede Schnecke im Aquarium und auch einiges an Erfahrung sammeln können über die Jahre. Ich kann sagen, dass wenn Du angemessen fütterst, es nicht zu einer Schneckenplage kommen kann.
Wie Du Schnecken, meiner Erfahrung nach, loswerden kannst, habe ich bereits oben geschrieben. Aber es kann natürlich sein, dass Du noch weitere coole Wege hast, die Schnecken loszuwerden oder zu dezimieren!
Lass es mich also wissen und schreib in die Kommentare, wenn Dir eine Entschneckungsvariante fehlt oder Du noch Fragen hast!
Aktualisiert am 2024-12-05 at 16:05 / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm
Hallo,
wie sieht es aus, wenn man eine TDS-Plage hat, aber daneben auch Garnelen und Tylos? Vor allem den Tylomelanias fressen die Hunderte TDS das Futter weg, kriechen über deren Gesichter und sogar ins Häuschen lebender Tylos hinein. Die Fische wurden nur 1-2x die Woche mit einer Prise gefüttert. Füttere ich Tylos oder Garnelen selbst, wird alles zu 99 % direkt von den TDS gefressen und alle anderen gehen leer aus. Was kann man in so einem Fall tun?
Hallo Hermine,
wenn die Turmdeckelschnecken die Tylomelania wirklich so krass stören und davon abhalten zu fressen, würde ich einfach die Turmdeckel absammeln (per Schneckenfalle, oder auf einer Gurkenscheibe immer wieder welche absammeln).
An sich sind zu viele Schnecken aber immer ein Zeichen für zu viel Futter – nur von Luft und Liebe ernähren sich Schnecken im Aquarium auch nicht.
Verschenke die TDS über Facebook, Quoka, Kleinanzeigen.
Gruß Timo
Hallo Timo
Danke für den sehr hilfreichen Bericht. Detailiert und leicht zu verstehen. Hab ein Aquarium zur Pflege übernommen und zur Verschönerung Posthorn- und Turmdeckelschnecken gekauft. Rennschnecken- und Raubschnecken waren schon vorher darin. Nun bin ich Anfänger was ein Aquarium betrifft und habe jetzt leider eine Plage mit Tellerschnecken. Da ich nur 3x die Woche füttere kann es daran nicht liegen. Wasser und Filter wird auch regelmäßig gewechselt. Hatte heute sogar 44 weiße Pünktchen (Eier?) an der Scheibe, welche sich sehr schwer entfernen ließen. Habe nochmal Raubschnecken bestellt, aber bis diese da sind, werde ich das mit der Gurke probieren. Wie ist das mit den Fischen oder Welsen, fressen die auch die Gurke? Muss ich dann mehrere Stückchen an verschiedenen Stellen platzieren?
Liebe Grüße
Dani
Hi Dani,
mit den Raubschnecken läufst Du leider Gefahr, auch die schönen Posthornschnecken zu dezimieren. Außerdem sollen Raubschnecken gegen Tellerschnecken wohl auch nicht wirklich helfen, da sie mit ihrem Rüssel nicht in deren kleines Gehäuse kommen, um die Tellerschnecken auszusaugen…
Aber schlimm sind die Tellerschnecken nicht – also eigentlich genauso schlimm oder gut wie Posthornschnecken im Aquarium!
Vielleicht fütterst Du eben 3 mal die Woche jeweils zu viel. Denn von Luft und Liebe überlegen leider auch keine Schnecken.
Ich würde sie an deiner Stelle akzeptieren, da sie wie gesagt, eher nützlich sind :)
Die Eier könnten von den Rennschnecken sein – daraus wird aber im Süßwasser nichts. Die solltest du mit einem Klingenschaber (https://co2-anlage-aquarium.de/aquarium-scheibenreiniger/) aber gut entfernen können.
Gruß Timo
Sehr guter Artikel!
Bitte noch die Rechtschreibfehler ausbessern: „….liest Du in folfenden Absätzen.“ und “ ….wie zu viele Schnecken, Algen usw. einzusetzten!“
Thematisch: Wir hatten mal eine krasse Schneckenplage. Der Trick mit der Gurke hat NICHT geklappt, die war den Schnecken völlig egal. Allerdings hatten wir damals auch einen sehr grobkörnigen Boden, da waren sicher zu viele fressbare Feinteile zwischen den Körnern. Inzwischen haben wir einen Sandboden und das finde ich weit hygienischer.
Fazit: Auch mit der Art des Bodens kann man die Ausbreitung von Schnecken beeinflussen.
Grüße
Hi Geri (Adlerauge),
Danke – Fehler sind korrigiert!
Bei mir funktionierte die Gurken-Schneckenfalle bisher ganz gut.
Dass es zwischen Bodengrundkornstärke und Schneckenvermehrung einen Zusammenhang gibt, kann ich nur unterschreiben. In grobem Kies geht einiges an Futter flöten und wird nicht zuletzt von Turmdeckelschnecken und co. gefressen.
Gruß Timo
Hallo,
sehr interessanter Artikel.
Ich bin der Meinung das die käuflich zu erwerbende Schneckenfallen nur bedingt funktionieren. War bei mir mal so.
Ich setze lieber auf die natürliche Methode die du beschrieben hast mit der Gurke oder einfach auf händisches einsammeln.
Welche Marken an Futter verwendest du denn und auf was sollte man hier denn achten?
Grüße
Hi Thor,
ich denke, die Schneckenfallen haben eine Berechtigung zur Bekämpfung der Schneckenplage im Aquarium, um andere Maßnahmen zu unterstützen.
Ich fütter meine Schnecken nicht zusätzlich speziell. Daher kann ich dir hier keine Info geben. Generell fütter ich meinen Garnlelen – und somit auch den Schnecken indirekt – Garnelenfutter von Shirakura, JBL und Dennerle.
Gruß Timo