Du hast dein neues Aquarium gerade ausgepackt und möchtest den nächsten Step in Richtung Einrichtung gehen? Dann solltest Du dir jetzt Gedanken machen, welcher Bodengrund für Dein Aquarium der richtige ist!
Mit diesem Artikel helfe ich dir, unter anderem folgende (boden-)grundlegenden Fragen zu klären:
- Welche Fragen Du dir stellen solltest bei der Bodengrundauswahl
- Welche Arten es an Bodengrund fürs Aquarium gibt
- Wie viel Du an Sand, Kies oder Soil im Aquarium haben solltest
Der Bodengrund dient dem Leben im Aquarium als ein zentrales Fundament – lass es uns also erkunden!
Starten wir einfach mit der kurzen Definition:
Was ist der Bodengrund im Aquarium?
Der Bodengrund im Aquarium dient den Aquariumpflanzen als Anker, in dem sie Wurzeln schlagen und bei wurzelzehrenden Arten auch Nährstoffe beziehen. Neben Fischen und Garnelen, die es beide lieben im Boden des Aquariums nach Nahrung zu suchen, befinden sich unzählige Kleinstlebewesen und wichtige Bakterien darin.
Die Kies-, Sand- oder Soil-Schicht im Aquarium dient nicht umsonst auch als zusätzlicher Filter im Aquarium, in dem es auch zur Nitrifikation (also Umwandlung von für Fische giftigem Nitrit (NO2) zu harmlosen Nitrat (NO3) kommt. Umso wichtiger ist es deshalb auch auf eine gewisse Höhe und nicht zu Hohe Dichte (sprich zu feine Korngröße) zu achten!
Welche Aufgaben hat der Boden im Aquarium?
Wozu hat man überhaupt den Bodengrund im Aquarium? Auf die Hauptaufgaben gehe ich hier einmal kurz ein – zumindest im Süßwasseraquarium hat dieser eigentlich auch nur Vorteile!
Diese Aufgaben hat der Bodengrund im Aquarium:
- Substrat, um die Pflanzen wurzeln zu lassen
- je nach Bodengrundaufbau werden die Pflanzen über die Wurzeln mit Nährstoffen aus dem Boden versorgt
- Filterfunktion, da der Bodengrund eine riesige Ansiedlungsfläche für wichtige Bakterien und Mikroorganismen ist, die sehr wichtig für das biologische Gleichgewicht im Becken ist
- dekorative Zwecke: nicht nur im Aquascaping finden schöne Sandflächen zusammen mit Soilbereichen, die bepflanzt werden ihren Einsatz. Auch in Biotopaquarien wird gerade Sand häufig eingesetzt, weil dieser in den meisten Habitaten auch der Boden ist, den die Fische kennen.
- Fische, wie Corydoras, Dornaugen, Welse nutzen den Bodengrund gerne als Futterquelle
- Neben Futterquelle dient Kies oder Sand auch als Badezimmer für Fische – hier wird sich gescheuert, um bspw. Parasiten oder alte Schuppen loszuwerden
Welcher Aquarium Bodengrund ist der richtige?
Um zu klären, welcher Bodengrund der richtige ist, musst Du dir zu aller erst folgende wichtige Fragen stellen:
- Wie fein soll der Bodengrund sein? Ob feiner Sand, Kies oder Soil hängt stark vom geplanten Besatz und von der gewünschten Einrichtung ab (bspw. eher ein Fischaquarium oder ein Aquascapingaquarium)
- Sollen Panzerwelse im Aquarium einziehen? Dann brauchst Du nämlich feineren Sand, zum Gründeln der Corydoras.
- Möchtest Du den Fokus auf Pflanzenwuchs legen? Dann würde ich dir zu aktivem Soil raten (später dazu mehr).
- Möchtest Du ein solides Gesellschaftsbecken einrichten, dann bietet sich Aquariumkies zusammen mit einem Nährboden an.
Jetzt weißt Du schon einmal, worauf es bei der Wahl des richtigen Boden im Aquarium ankommt – lass uns jetzt einmal die einzelnen Arten an Bodengründen inkl. deren Vor- und Nachteile beleuchten:
Die Bodengrundarten im Aquarium
Je nachdem, was du im Aquarium halten willst, empfehlen sich folgende Bodengrundarten für dein Aquarium. Vielen Fischen ist es eigentlich egal, ob Kies oder Sand im Aquarium ist. Oftmals entscheidet die Optik.
Damit Du schnell zu dem Bodengrund springen kannst, über den Du Infos haben möchtest, kannst Du einfach den entsprechenden Button nutzen:
Starten wir einfach mit dem feinsten der Bodengründe:
Sand: günstiger und natürlicher Aquarienbodengrund
Sand im Aquarium ist wohl mit die beste Variante, um den Fischen und anderen Aquarienbewohnern ein natürliches Habitat einzurichten.
Was gilt denn eigentlich noch als Sand?
Als Sand würde ich feinen Kies mit bis zu 2 mm Körnungsgröße bezeichnen. In den meisten Fällen ist dieser Wasserneutral. Das heißt, er härtet weder das Wasser auf, noch senkt er die Gesamthärte im Aquarium. Durch die feine Körnung bietet Sand vielen Fischen eine tolle Möglichkeit im Bodengrund nach Nahrung zu gründeln.
Besonders Panzerwelse, also Corydoras-Arten lieben es, bis zu den Kiemen im Sand zu wühlen und nach fressbarem zu suchen.
Sand aus dem Baumarkt fürs Aquarium
Neben der hellen, natürlichen Optik, macht ihn der günstige Preis macht ihn dazu zusätzlich beliebt. Teilweise bekommst Du 25 kg Sand im Baumarkt als Sandkistensand oder Fugensand für unter 5 € – dabei musst Du unbedingt drauf achten, dass weder Stoffe gegen Unkraut, oder um Hunde und Katzen fernzuhalten, enthalten sind!
Achtung: wie gesagt, unbedingt darauf achten, dass der Sand frei von Unkrautmitteln oder Zusätzen ist, die Hunde oder Katzen abhalten soll (wenn Du auf günstigen Sandkistensand zurückgreifst)!
Neben hellem Sand gibt es natürlich auch Sand in anderen Farben. Dieser ist allerdings oftmals gefärbt. Dann müsstest Du unbedingt drauf achten, dass er wenigstens nicht kunststoffummantelt ist, um später Vergiftungen bei Garnelen und co. zu vermeiden.
Faulstellen durch zu feinen Sand im Aquarium
Pflanzen halten im Sand auch super, da dieser sehr dicht ist und die Wurzeln schnell Fuß fassen. Wichtig ist beim Einsatz vom Sand in Kombination mit zarteren Pflanzen, darauf zu achten, dass es nicht zu Faulstellen im Bodengrund kommt. Meist kommt es bei einer zu feinen Sandkörnung zu diesen Faulstellen. Es bilden sich richtig übel riechende Blasen im Bodengrund, die du unvermeidlich erkennst, wenn Du mit einem Stock im Sandboden stocherst.
Achte beim Befüllen vom Sand ins Aquarium darauf, dass Du alle Luftblasen herausmischst – so konnte ich bisher gut etwaige Faulstellen im Sand vermeiden. Bisher hat sich Sand von 1 bis 2 mm Korngröße für mich als optimal herausgestellt. Nicht zu grob und nicht zu fein.
Turmdeckelschnecken (kurz TDS) helfen auch dabei, den Sand aufzulockern und arbeiten nach und nach abgestorbene Pflanzenteile in den Sand einzuarbeiten. Eine klare Empfehlung sind diese kleinen spitzen Schnecken im Aquarium!
Vor dem Befüllen des Aquariums wasche ich den Sand grob aus, bis ein Großteil der Schwebstoffe entfernt wurden.
Sand als dekorativer Bodengrund im Aquascaping
Man muss übrigens auch nicht das komplette Aquarium mit Sand als Bodengrund füllen. Du kannst auch Teile vom Vordergrund abtrennen und da Sand als „Highlight“ einsetzen. Dazu nutzt Du einfach beim Einrichten des Aquariums einen Pappstreifen und füllst links bspw. den Sand rein und rechts vom Pappstreifen das Soil, welches später dann bepflanzt wird.
Damit der Sand und das Soil sich nicht so stark vermischen, setze ich auf die Grenze dann das Hardscape, also Wurzeln oder Steine. Das klappt super – hier siehst du, wie es in meinem aktuellen 60p funktioniert:
Vorteile und Nachteile von Sand als Bodengrund
Vorteile
- Sehr naturnah
- sehr kostengünstig
- diverse Körnungen
- Fische nutzen es zur Nahrungssuche
- Fische nutzen es zur Körperhygiene
- Pflanzen können gut anwurzeln
Nachteile
- zu feiner Sand neigt zu Faulstellen
- kann zu sehr verdichten, was zu Wurzelfäule führen kann
Achtung: Solltest Du bspw. Sand als Dekobereich bspw. im Vordergrund des Aquariums einsetzen, achte darauf, dass sich dieser nicht zu sehr mit dem Kies oder Soil vermischt, da es sonst zu einer starken Verdichtung kommen kann, die zum Absterben der Pflanzenwurzeln und Faulstellen im Aquariumboden führen kann.
Aquarium-Kies: der passive Allrounder in Sachen Bodenschicht
Am wohl beliebtesten ist wohl der Allrounder: Kies im Aquarium! Für mich fängt Kies da an, wo Sand aufhört – also ab 2 mm Körnung. Die Kieskörnung sollte meiner Meinung nach nicht mehr mehr als 5 mm betragen, da sonst zu viel Futter usw. zwischen den Körnern verschwindet und ggf. gammeln könnte.
Achte im Optimalfall darauf, dass es natürlicher Kies ist und kein Splitt oder Lavagranulat, denn gerade Schiefersplitt oder Lava als Bodengrund im Aquarium ist oftmals scharfkantig und kann bodenlebenden und gründelnden Fischen Verletzungen zuführen.
Wenn Du doch zu groben Kies gewählt hast, achte darauf, dass nicht zu viel Futter zwischen die Steinchen gerät, da dieses sonst im Boden gammelt und die Wasserqualität belasten kann. Wie beim zu feinen Sand, der von Turmdeckelschnecken aufgelockert werden kann, empfehle ich auch hier diese spitzgehäusigen Schnecken, weil sie im Boden unermütlich nach Futter suchen.
Pinker, schwarzer, gefärbter Kies im Aquarium
Kies ist deshalb so beliebt, weil es ihn in wirklich jeder erdenklichen Farbe gibt. Gerade bei gefärbten Kiessorten solltest Du wissen, dass dieser meist Kunstsstoffummantelt ist und sich ggf. für bspw. Garnelen schädliche Stoffe, wie bspw. Weichmacher mit der Zeit lösen könnten.
Ich persönlich würde immer natürlichen Kies den gefärbten Alternativen vorziehen – zum einen, weil du …
- … den ungefärbten Kies ohne Bedenken bei jeder Fisch- oder Garnelenart einsetzen kannst, ohne dass Du Angst haben musst, ob das bedenkenlos der Fall ist.
- … Naturkies im Aquarium einfach, wie der Name schon sagt, am natürlichsten ist und ein pinker Kies eher selten in der Natur vorkommt.
- … aus Gründen der Nachhaltigkeit ist es, meiner Meinung nach, mehr als verwerflich aus optischen Gründen auf den gefärbten und oftmals deswegen plastikummantelten Kies zurückzugreifen. Zum einen weiß man nie, was dieser Kunststoffmantel um den Kies herum an das Aquariumwasser abgibt und zum anderen ist es umweltbelastend, diesen später zu entsorgen.
Vorteile und Nachteile von Kies als Bodengrund
Vorteile
- natürliche Optik
- wasserneutral
- lockerer Bodenaufbau
- sehr preiswert
Nachteile
- zu grober Kies kann dazu führen, dass Futter versinkt
- gefärbter Kies sollte auf Giftstoffe geprüft worden sein
Soil: Aktiver Bodengrund im Aquarium
Soil im Aquarium ist gerade im Bereich Aquascaping super beliebt. Soil ist ein aktiver Bodengrund und beeinflusst die Wasserwerte positiv für den Pflanzenwuchs und auch für viele Fische.
Soil basiert auf Torf, mineralischen Erden, Lehm und weiteren positiv wirkenden natürlichen Materialien.
Es drückt sowohl die Karbonathärte, sowie den pH-Wert im Wasser über mehrere Monate hinweg. Der pH-Wert wird dabei auf bis zu 6,5 gedrückt, was für die Nährstoffaufnahme der Pflanzen über die Wurzeln optimal ist.
Wie lange hält Soil?
Die positiven Eigenschaften von Soil sind zeitlich begrenzt – das ist bekannt. Aber wie lange hält Soil wirklich?
Ich persönlich habe das Gefühl, dass Soil im Aquarium – je nach Wasser, was genutzt wird – ein gutes halbes Jahr seine positiven Eigenschaften behält, bis diese nach und nach nachlassen. Für mich reicht diese Zeit auch, da nach einem halben Jahr alle Pflanzen ausreichend gut angewachsen sind und die Biologie langsam im Aquarium stabil ist.
Nach einiger Zeit sind die positiven Eigenschaften des Soils im Aquarium nur noch schwach merklich, aber gerade in der Anfangszeit hilft es auch mit nährreichen Zusätzen, den Pflanzen einen idealen Start im Aquarium zu haben.
Mich stört das Nachlassen der positiven Eigenschaften nicht besonders. Denn nach und nach werden die Pflanzen dann im Aquarium über die Wassersäule mit Dünger und Nährstoffen versorgt. Von Anfang an läuft bei mir eine CO2-Anlage und erst zwei, drei Wochen nach Aquariumeinrichtung fange ich langsam mit der Düngung mit Flüssigdüngern an (Eisenvolldünger und NPK-Zusätze).
Ich habe nun schon mehrere Aquarien über mehrere Jahre erfolgreich mit Soil betrieben – die positiven Eigenschaften des Aquascaping-Bodengrunds waren dann natürlich schon lange aufgezehrt.
Soil für den Bodenfilter im Garnelenaquarium
Nicht nur Aquascaping-Fans schwören seit Jahren auf Soil als Bodengrund – sondern auch Garnelenliebhaber aus der ganzen Welt. Für die Garnelenzucht wird nämlich seit einiger Zeit ebenso aktives Soil oftmals zusammen mit Bodenfiltern eingesetzt.
So wird die hochporöse Oberfläche des Aquarium-Soils als riesiges Filtermedium genutzt und stetig mit Wasser durchströmt.
Unterhalb des Soils befinden sich dann Gitterplatten, die eine freie Fläche auf der Bodenscheibe unter dem Bodengrund entstehen lassen, sodass immer ein freier Wasserstrom zur Filterpumpe gewährleistet ist. Du kannst natürlich auch Kies als Filtermaterial auf den Bodenfilterplatten platzieren, allerdings schwören gerade die erfolgreichen Garnelenzüchter gerade auf Soil, wegen der pH- und härtesenkenden Eigenschaften – die normaler Kies eben nicht hat.
Soil und Bodenfilter sind also eine perfekte Kombination!
Vorteile und Nachteile von Soil als Bodengrund im Aquarium
Vorteile
- ideal für optimalen Pflanzenwuchs
- wirkt pH-Wert-senkend
- drückt den KH-Wert
- Huminsäuren wirken auf viele Fische positiv
- hochporös für eine große Bakterienansiedlungsfläche
- lockerer Bodenaufbau
- natürlicher Look
- diverse Farben
Nachteile
- vergleichsweise teuer
- ist irgendwann ausgelaugt
Vulkangestein bzw. Lava als Aquariumboden
Immer wieder lese ich in Facebookgruppen oder Aquaristikforen, dass einige Leute reines Lavagestein als Bodengrund im Aquarium nutzen. Häufig wird sogenannter Lavamulch als Streumittel bei Glatteis genutzt – vielleicht ist dir dabei bereits schon einmal aufgefallen, wie spitz und scharfkantig die Lavakörner sind. Daher ist dieser Bodengrund nur bedingt als Aquariumboden einsetzbar. Gründelnde Fische würden nach und nach ihre Münder und Barteln verletzen.
Positiv ist allerdings, dass im hochporösem Lava- bzw. Vulkangestein die Pflanzen sehr gut wurzeln können, da sich die Bodengrundschicht aufgrund des geringeren spezifischen Gewichts im Vergleich zu Kies oder Sand nicht so stark verdichtet und sie feinen Wurzeln sich gut festkrallen können.
Außerdem bietet Vulkangestein im Boden eine riesige Ansiedlungsfläche für wichtige Bakterien, die für den Nitritabbau und Umsetzung von biologischen Abfällen extrem wichtig sind.
Aquarium Nährböden: Bodengrundaufbau für den perfekten langfristigen Pflanzenwuchs
Unter den oben aufgeführten Bodengründen kannst Du optional noch einen zusätzlichen Nährboden einbringen. Der Klassiker ist wohl der Dennerle Deponitmix* , welcher zusammen mit einer Bodenheizung für eine stetige Nährstoffversorgung der Pflanzenwurzeln führen soll.
Hier einmal ein schneller Überblick, wie ich den Bodengrund aufbaue
- 1. Schicht: Lavagrund (je nach Bodengrundanhäufung 1 bis 3 cm)
- 2 Schicht: Bodengrundbakterien (entweder fertige Präparate, oder ein wenig Bodengrund/altes Soil aus einem alteingefahrenem Becken)
- 3. Schicht Soil
- Dann pflanze ich die Pflanzen
- 4. optionale Schicht Soil-Powder, um feinere Pflanzen bessere Möglichkeiten zu geben, festzuwachsen
Neben bereits vorgedüngten Nährbodenmischungen kannst du auch eine grobe Lavamulchschicht einsetzen und diese mit zusätzlichem Mineralpulver versetzen.
Ich nutze bspw. gerne als Bodengrundaufbau als unterste Bodenschicht das JBL Proscape Volcano Mineral* , welches ich dann zusätzlich mit dem JBL Proscape Volcano Mineral Powder* versehe und so mit Mineralien anreicher. Das JBL Volcano Mineral Powder beinhaltet neben Mineralien noch wichtige Spurenelemente und gibt depotartig über längere Zeit Makronährstoffe an die Aquariumpflanzenwurzeln ab.
Starterbakterien für den gleich biologisch aktiven Bodengrundaufbau im Aquarium
Wenn Du den Bodengrundaufbau noch perfektionieren willst, fügst Du noch Bodengrundbakterien* hinzu, um es den Pflanzen von Beginn an so einfach wie möglich zu machen, über die noch frischen Wurzeln die Nährstoffe aus dem Nährboden zu ziehen. Diese Bakterien machen einige der Nährstoffe direkt nach dem Aufbau des Aquariums verfügbar und soll zusätzlich Fremdbakterien und bspw. Blaualgen fernhalten.
Einige Nährböden, wie bspw. der ADA Powersand haben neben Nährstoffen und Mineralien auch bereits auflockerne Teile, sowie Bakterien ab Werk „integriert“, sodass man hier nicht mehr unbedingt noch Bakterien- oder Mineralzusätze benötigt.
Oberste Schicht im Bodengrundaufbau im Aquarium: Soil
Als obere Bodengrundschicht im Aquarium würde ich beim oben genannten Bodengrundaufbau ein aktives Soil empfehlen, weil dieses zusätzlich zur optimalen Nährstoffversorgung im Boden auch noch positive Eigenschaften auf den pH-Wert und die Wasserhärte hat.
Was ist der beste Bodengrund im Aquarium?
Welcher der beste Bodengrund im Aquarium ist, hängt natürlich ganz vom Einsatzgebiet ab.
Für ein Aquarium, was dem Aquascaping gewidmet ist, eignet sich am besten das Soil. Hier sind deine Pflanzen alleine schon durch das Soil gut mit Nährstoffen und optimierten Wasserwerten bedient.
Soil tendiert allerdings auch dazu, leichter zu stauben, sodass ein Fischbesatz mit stark gründelnden Fischen, wie Panzerwelsen oder Dornaugen nicht zu empfehlen ist, da Du sonst Schwierigkeiten in Sachen Wassertrübung in deinem Becken bekommst, da ständig Schwebstoffe im Wasser zu sehen sein würden.
Daher bietet sich dann für bspw. die genannten Panzerwelse eher feinerer Sand an. Da können sie ihre Köpfe richtig drin versenken, um nach Fressbarem zu gründeln und ihre Kiemen auch zu reinigen.
Wenn Du bspw. aber auch auf Garnelen, die lieber saures, weiches Wasser abfahren, stehst, bietet sich Soil aber auf jeden Fall wiederum an. Wenn Du aber bereits weiches, leicht saures Leitungswasser hast, brauchst Du die positiven Eigenschaften vom aktiven Soil als Bodengrund nicht mehr unbedingt und kannst in dem Fall auch Kies oder Sand nutzen. Das schont natürlich auch den Geldbeutel.
Du siehst also, dass ich hier keine pauschale Empfehlung abgeben kann, welcher Aquariumbodengrund der beste ist. Die Wahl des richtigen Bodengrundes hängt einfach vom Einsatzgebiet, vom Geldbeutel und vom persönlichen Geschmack ab.
Nur tue mir und vor allem deinen Aquariumbewohnern den Gefallen und verzichte auf plastikummantelten Kies in blau, pink, gelb oder grün (mein persönlicher Wunsch! :D)
Wie viel Bodengrund fürs Aquarium?
Neben den Fragen, welcher Bodengrund und welche Farbe fürs Aquarium optimal ist, stellt sich dann beim Bodengrund kaufen auch die Frage, wie viel Bodengrund im Aquarium benötigt wird. Die Menge des Bodengrundes im Aquarium hängt natürlich davon ab, wie groß dein Aquarium ist und wie hoch dieser aufgeschüttet werden soll.
In Zuchtaquarien, wo auf Pflanzen verzichtet wird, kann tatsächlich auch gänzlich auf einen Boden verzichtet werden, um Futterreste, Kot und Mulm leichter absaugen zu können.
In Aquarien mit Pflanzen würde ich minimal 3 cm an Höhe einplanen. Gerade im Aquascaping schüttet man gerade im hinteren Teil des Beckens den Boden höher an, sodass man hier grob schätzen sollte.
Wie hoch sollte der Bodengrund im Aquarium aufgebaut sein?
Ich peile meist so 4 bis 5 cm an. Alles darüber hinaus geht dann auf Kosten des Schwimmraums und sieht oftmals nach einiger Zeit von der Seite aus nicht unbedingt ansehlich aus, da sich nach einer Zeit dann Mulm und co. im Boden unweigerlich ansammelt
Mein Tipp: auch bei Aquarien, die nicht unbedingt als Aquascaping-Objekt dienen, empfiehlt es sich, den Kies, Sand oder Soil nach hinten hin, leicht ansteigen zu lassen. Das schafft eine schöne Perspektive und Tiefe im Aquarium.
Wenn ich Sand als dekorative Fläche im Vordergrund nutze, schütte ich diesen meist nicht höher als 1 cm auf – eher fast noch weniger.
Aquarium Bodengrund Rechner
Mein Bodengrundrechner gibt dir einen guten Anhaltspunkt, wie viel Bodengrund du kaufen solltest. Ich persönlich schlage gerne ein paar Prozent drauf, um lieber etwas zu viel, als zu wenig Kies, Sand oder Soil zu haben.
Gib einfach Länge und Breite und die gewünschte Höhe in den Rechner ein und schon gibt er dir die entsprechende Bodengrundmenge an, die Du kaufen solltest!
An dieser Stelle kommt demnächst der Bodengrundrechner nach :)
Der langjährige Aquariumbodengrund-Test
Ich betreibe die Aquaristik wirklich schon mein halbes Leben (ist wirklich so – ich startete mit ca. 15 Jahren) und habe eigentlich alle Bodengründe im Aquarium gehabt, die es so zu kaufen gibt.
Mein Fokus lag in den letzten Jahren zuerst auf Fischen und dann drängte sich immer mehr das Aquascaping in mein Leben. Daher kam ich vom normalen günstigen Kies mit 1 bis 3 mm Körnung, in dem meine einfachen Pflanzen auch gut wuchsen nach und nach zu meinem ersten Soil: es war ADA Aqua Soil, welches damals das allererste Soil überhaupt auf dem Markt war.
Ein Bodengrund, welcher die Wasserwerte so stark positiv beeinflusste war neu und nur die echten Freaks zahlten damals für 9 Liter um die 40 €. Heute ist dieser Preis fast schon normal, wenn man sich im Soil-Segment umsieht. Aber egal: ich setzte mein erstes Aquascaping-Aquarium mit 3 Litern vom ADA Aqua Soil auf und setzte auch das erste mal eine CO2-Anlage ein.
Ich musste schnell feststellen, wie ich anspruchsvolle Pflanzen, wie Tonina fluitans, Ludwigia inclinata „cuba“ oder Hemianthus callitrichoides „cuba“ problemlos pflegen konnte. Sicher half mir dabei die CO2-Anlage, aber auch das Soil, welches das Hamburger Leitungswasser pflanzenfreundlicher machte, half mir auch dabei.
Daher bin ich seither, wenn es um Pflanzenaquarien geht, klarer beführworter vom Soil im Aquarium als Bodengrund. Dieses wirkt nicht nur auf Pflanzen positiv, sondern führt die Wasserwerte auch in Bereiche, die für viele tropische Fische auch empfehlenswert sind (pH-Wert in Richtung 6,5 und niedrige KH lieben viele).
Das ADA Aqua Soil ist sehr stark mit Nährstoffen angereichert und auch die pH-senkende Wirkung ist anfangs recht stark, was anfänglich öftere Wasserwechsel notwendig macht, wenn man nicht total die Algenplage haben möchte.
JBL hat es da mit seinem Proscape Soil etwas seichter angehen lassen. Hier konnte ich bisher weniger Nährstoffe feststellen. Das sind allerdings eher gefühlte, als gemessene Wahrnehmungen.
Aber laugt das Soil nicht total schnell aus?
Ja, bzw. nach einem halben Jahr sind, wie oben bereicht erwähnt, die positiven Eigenschaften nicht mehr ganz so stark merklich. Aber zu dem Zeitpunkt sollten die Pflanzen alle schon super gewachsen sein und den Algen Konkurrenz bieten.
Auf jeden Fall bietet Soil auch noch lange über diese Zeit hinaus den Pflanzen ein großartiges Substrat, um zu wurzeln und nährstoffe zu ziehen. Nach und nach fährst Du halt die Flüssigdüngung hoch und versorgst dann die Pflanzen eben so mit den Nährstoffen, die das Soil nicht mehr liefert.
Du musst das Soil also nicht ständig auswechseln! Auch die Sorge, dass die kleinen Lehm-Torf-Kügelchen, was ja Soil eigentlich nur ist, nach einiger Zeit auseinanderbröseln und zu Staub im Wasser zerfallen, kann ich nicht bestätigen! In meinem oben gezeigten Aquarium, welches ich über 4 Jahre habe mit dem gleichen Soilsubstrat habe stehen lassen, konnte ich beim Ausleeren keinerlei zermatschen Soilkügelchen finden.
Wie oft sollte der Bodengrund im Aquarium gewechselt werden?
Ich persönlich sehe keinen Grund, Aquariumbodengründe, sei es Sand, Kies oder Soil auszuwechseln, wenn das Aquarium gut läuft.
Bei Sand oder Kies kann es von Zeit zu Zeit gut sein, etwas Mulm abzusaugen, wobei ich das einfach immer während des Wasserwechsels erledige (dabei Sauge ich grobe Schmutzecken ab oder das was mir gerade so ins Auge fällt). Bei Soil würde ich nur oberflächlich aufliegenden Mulm absaugen, jedoch aber nicht mit einem Mulmsauger dabei arbeiten – dabei kann es sonst wirklich noch dazu kommen, dass das Soil durch die mechanische Reibung anfängt zu bröseln und zu stauben.
Meine Wahl in Sachen Bodengrund im Aquaium
In den letzten Jahren bin ich aber beim JBL Proscape Soil hängen geblieben. In der JBL Proscape-Serie gibt es neben dem JBL Proscape Plant Soil auch noch das JBL Proscape Shrimp Soil, was ebenfalls die Wasserhärte sowie den pH-Wert senkt, aber nicht zusätzlich gedüngt ist.
Das Plant Soil nutze ich mittlerweile super gern zusammen mit dem JBL Proscape Volcano Mineral als untere Schicht in meinen Aquacaping-Aquarien und kann damit auch super Pflanzenwuchs feststellen. Das Shrimp Soil von aus der JBL Proscape-Reihe nutze ich gerne in meinem 45p als Garnelenbodengrund zusammen mit einem Bodenfilter.
Natürlich kann man auch mit Kies, ohne die positiven Eigenschaften von Soil großartige Pflanzenaquarien einrichten, aber ich finde, Soils machen es einem deutlich leichter, schnell die Pflanzen zum Wachsen zu bringen.
Erfahrungen und Fazit zum Bodengrund im Aquarium
Alles, was ich hier schreibe, habe ich aus jahrelanger Erfahrung und Recherche zusammengetragen. Ich denke, ich habe schon mehrere hundert Kilogramm Bodengrund in Aquarien rein, aber auch rausgeschafft, sodass Dir diese Erfahrungen sicher hilfreich sein können.
Wie sind deine Erfahrungen oder hast du noch Fragen zum Thema? Dann hinterlasse mir gern ein Kommentar mit deiner Meinung, welcher der beste Bodengrund im Aquarium ist!
Aktualisiert am 2025-01-18 at 09:40 / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm