Innenfilter sind wohl jedem Aquarienbesitzer bekannt. Lies in diesem Artikel alles zum Thema Innenfilter im Aquarium. Ich gehe dabei auch auf Details ein, auf die ich aus Erfahrungen seit 2006 sammeln konnte.
Lass uns also loslegen mit einer kurzen Definition:
Was genau ist ein Innenfilter?
Als Innenfilter wird ein Wasserfilter bezeichnet, der sich direkt im Aquarium befindet und nicht extern in einem Kasten untergebracht ist. Ein großer Vorteil, den diese Variante bietet, ist ihre Effizienz: Das Wasser muss nicht erst durch Schläuche aus dem Becken hinaus und wieder zurückgepumpt werden, wodurch sich der Stromverbrauch erheblich reduziert. Die in vielerlei Hinsicht einfache Reinigung – primär aufgrund der überschaubaren Filtergröße – ist ebenfalls ein Pluspunkt.
Für gewöhnlich sind innenliegende Filter an die Größe und damit an das Fassungsvermögen des Aquariums angepasst. Größere Becken benötigen auch größere Filter. Von technischer Seite her sind sie oft sehr einfach zu verstehen; teilweise verfügen sie über nur eine Filterstufe, was wiederum den Wartungsaufwand reduziert.
Dazu braucht dein Aquarium einen Innenfilter
Was macht ein Aquarium Innenfilter?
Egal ob Innen- oder Außenfilter: dein Aquarium braucht einen Filter. In diesem Abschnitt gehe ich kurz auf die entsprechenden Vorteile bzw. Gründe für eine entsprechende Filterung im Aquarium ein:
- Biologische Filterung: Abbau von Schadstoffen
- Mechanische Filterung: Schwebstoffe entfernen
- Gasaustausch durch Oberflächenbewegung
- Aufnahme verschiedener Filtermedien
- Strömung
- Natürliche Strömung für Fische usw.
Biologische Filterung: Abbau von Schadstoffen
In den Filtermaterialien, sei es Filtermatten, Bio-Aktiv-Röhrchen oder ähnliches bauen sich nach und nach unzählige nützlicher Bakterienstämme auf, die die durch Fischkot und Pflanzenreste auftretenden Schadstoffe (Ammoniak, NH4 bzw. später in Nitrit NO2) in für die Fische im Aquarium unschädliche Nährstoffe (Nitrat, also NO3) umwandeln.
Das ist meiner Meinung nach die Hauptaufgabe eines Filters im Aquarium. Das gesamte Aquariumvolumen wird, je nach Filterleistung, 3 bis 6 Mal pro Stunde durch die Filtermaterialien geführt, sodass die Schadstoffe durch die Bakterien per Nitrifikation konstant in ungefährliche Nährstoffe gewandelt werden.
Mechanische Filterung: groben Schmutz und Schwebstoffe entfernen
Jeder kennt es: die lieben Corydoras wühlen mal wieder im Kies oder man zieht eine Pflanze aus dem Bodengrund und es entsteht eine üble Mulmwolke (auch, wenn man regelmäßig den Mulmsauger schwingt). Diese und andere Schwebstoffe entfernt ein Innenfilter mit den richtigen Filtermaterialien auch zuverlässig. Je feiner die Schwebteilchen sind, desto feiner muss das Filtergewebe auch sein.
Achtung: je feiner das Filtermedium ist, desto eher setzt es sich zu und muss ausgewaschen oder sogar ausgetauscht werden, da die Durchflussmenge und Filterleistung stark abnimmt.
Neben feinen Schwebstoffen saugt der Filter auch abgestorbene Pflanzenreste oder ähnliches ein und zieht es so aus deinem Blickfeld.
Gasaustausch durch Oberflächenbewegung
Auch wenn der Innenfilter durch die oben kurz beschriebene Nitrifikation einiges für eine gute Wasserqualität macht, ist es auch wichtig, dass du auf eine ausreichende Oberflächenbewegung achtest. Diese gewährleistet einen optimalen Gasaustausch und sorgt zusätzlich zu den Pflanzen für ausreichend Sauerstoff im Aquarium.
Die Wasseroberfläche sollte sich deutlich bewegen, aber ein hörbares Plätschern sollte vermieden werden, um CO2 nicht unnötig aus dem Wasser auszutreiben.
Eine gute Oberflächenbewegung sorgt auch für eine freie Wasseroberfläche und beugt einer Kahmhautbildung vor, der du normalerweise nur mit einem Oberflächenabsauger entgegenwirkst.
Aufnahme verschiedener Filtermedien
Da du eh schon dein Aquarium filterst, kannst du dir den Filterkorb des Innenfilters weiterhin zu Nutze machen und bei Bedarf spezielle Filtermedien einsetzen.
Beispielsweise nach einem Medikamenteneinsatz über Aktivkohle filtern, oder um den Silikatwert im Wasser zu senken, um bspw. Kieselalgen zu bekämpfen einen Silikatentferner einsetzen.
Strömung
Ich habe auch schon Innenfilter komplett ohne jegliches Filtermaterial genutzt, um ausreichend Strömung im Aquarium zu erreichen. Die stärkere Strömung habe ich in dem Fall genutzt, um die feinen CO2-Blasen aus dem CO2-Diffusor durchs ganze Becken verteilen zu können.
Neben CO2 werden auch sämtliche für Pflanzen wichtigen Nährstoffe in alle Ecken des Aquariums befördert. Des Weiteren werden so Mulmansammlungen, Kot, Futterreste und abgestorbene Pflanzenteile aus dem Sichtfeld gespült und im besten Fall vom Filtermaterial aufgenommen.
Natürliche Strömung für Fische usw.
Fische aus strömungsreichen Gefilden lieben es auch im Wasserstrom zu schwimmenn und gegen den Filterstrom „flussaufwärts“ anzukämpfen. Gerade in größeren Schwärmen sieht das super aus.
Neben Fischen finden aber auch Garnelen die Strömung vom Innenfilter super, um direkt daraus ihre Nahrung zu filtrieren.
Du kannst übrigens mit einem Diffusorrohr ohne eine extra Luftmembranpumpe weitere Sauerstoffblässchen ins Wasser einbringen, was Sauerstoff liebende Fischarten, wie Flossensauger und co. sehr freut,
Aufbau des Innenfilters
Du hast sicher den schwarzen Innenfilter vor Augen – diesen möchte ich auch kurz in seine Einzelteile zerlegen, um zu klären, welches Teil welche Aufgabe hat:
- Pumpenkopf: je nach Modell kannst du diesen soweit bspw. zur Reinigung auseinandernehmen, dass Du auch das Magnetpumpenflügelrad reinigen kannst
- Stellrad: zum Regulieren der Pumpleistung
- Filteraufgang: je nach Lieferumfang sitzt hier noch eventuell ein Aufsatz dran, um bspw. die Strömung breiter zu fächern oder ein Sauerstoffdiffusor, um zusätzlich Sauerstoff ins Wassser zu bringen (kannst Du wunderbar auch nutzen, um CO2 einzubringen!)
- Filterkorb: durch Schlitze oder Schaumstoffaufsätze wird das Aquariumwasser hier eingesogen. Im Filterkorb sitzen dann die mechanischen und biologischen Filtermaterialien
Diese Arten an Innenfiltern gibt es
Die verschiedenen Innenfilter werden primär nach ihrer Anbringungsmethode und der Filtersystematik unterschieden. Während ein Einhängefilter seinem Namen alle Ehre macht und am Beckenrand eingehängt wird, sind Begriffe wie Mehrkammernfilter oder Hamburger Mattenfilter nicht mehr so eindeutig.
Im folgenden Abschnitt findest Du die verschiedenen Arten an Innenfiltern inkl. einer übersichtlichen Liste der Vorteile und Nachteile und meinen Favoriten:
Der Standard: Innenfilter zum Einhängen/Einsetzen
Beim klassische Einhängeinnenfilter befinden sich Motor und Filtermaterial im selben Gehäuse. Dieses besteht in den meisten Fällen aus Kunststoff und wird entweder mit Saugnäpfen von innen an der Scheibe bestigt oder mit mitgelieferten Einhängevorrichtungen am Aquariumrand befestigt.
Baulich sind Einhängefilter vergleichsweise klein und haben demnach auch nur eine kleine Filterfläche; entsprechend häufiger musst du diese reinigen.
Gerade bei Mini-Aquarien oder Nano-Cubes halte ich einen Einhänge-Innenfilter als ideal. weil dieser unauffällig in einer der hinteren Ecken platziert werden kann und mit Pflanzen oder bspw. Mangrovenwurzeln versteckt werden können.
- günstig in der Anschaffung
- keine zusätzliche Leckmöglichkeit, da innerhalb des Aquariums
- schnell zu reinigen
- kann in kleinen Aquarien ziemlich auffallen
- nicht immer direkt garnelensicher
Mehrkammerfilter
Mehrkammerfilter bestehen in der Regel aus gläsernen Platten und Streben oder aus fertigen Kunststoffkästen mit Kammern und werden ins Aquarium eingeklebt. Mehrkammernfilter sind herstellerunabhängig und erlauben den Einsatz verschiedener Filtermaterialien. Einige Modelle bieten auch die Möglichkeit, einen Heizstab zu integrieren.
Die Mehrkammerinnenfilter sind gerade in Aquarien, wie bspw. dem Juwel Rio sehr verbreitet und bieten neben der Möglichkeit, einen Heizstab zu verstauen, auch die Integration eines CO2-Diffusors. Außerdem haben sie Schlitze, die als Oberflächenabsauger dienen.
- großes Filtervolumen
- keine zusätzliche mögliche Leckstelle
- braucht selten gereinigt zu werden
- man kann in diesen teilweise auch Heizstab und CO2-Diffusor unterbringen
- sofern vorhanden, erleichtern Filterkörbe die Entnahme der Filtermedien
- wenn vom Hersteller im Aquarium verklebt, muss man bei einem Filterwechsel diesen herausschneiden (Garantieverlust!)
- recht präsent zu sehen
Luftheber mit Schaumstoffpatronen als Innenfilter
Der wohl für Garnelen am sichersten konstruierte Innenfilter ist wohl der per Luftpumpe betriebene Schaumstofffilter. Dieser besteht meist aus einer oder teilweise sogar zwei feinen Schaumstoffpatronen, durch die das Wasser recht langsam angesaugt wird. Aber nicht per normalem Pumpenmotor, sondern per Luftheberprinzip.
Neben einer super Oberflächenbewegung und ausreichend Sauerstoff im Aquarium durch den Einsatz der Luftpumpe, wird leider auch CO2 im Aquarium ausgetrieben, sodass ein gleichzeitiger Betrieb eines luftheberbetriebenen Innenschaumstofffilter zusammen mit einer CO2-Anlage keinen Sinn macht bzw. kontraproduktiv wäre.
- sehr günstig
- bietet eine riesige Ansiedlungsfläche für wichtige Bakterien, die Garnelen auch als Futterquelle nutzen
- reichert das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff an
- lange Standzeit
- leichte Reinigung
- 100 % garnelensicher
- kann in kleinen Aquarien ziemlich auffallen
- treibt CO2 aus
- nicht unbedingt leise durch den Einsatz der Membranluftpumpe
Hamburger Mattenfilter (HMF)
Hamburger Mattenfilter sind XXL-Matten-Filter, die im Aquarium einen großen Raum einnehmen. Neben der Selbstbau-Variante gibt es auch mittlerweile Hamburger Mattenfilter als Einsatzinnenfilter zu kaufen. Hamburger Mattenfilter sind zwar wartungsarm, kostengünstig und technisch nicht anfällig für Probleme, allerdings kann ihr Anblick als durchaus störend sein.
Hamburger Mattenfilter können mit einer Standard-Wasserpumpe oder per Luftheber und einer Luftpumpe betrieben werden. Selbst bei einer starken Pumpe, die das Wasser hinter dem Hamburger Mattenfilter wieder gefiltert zurück ins Aquarium pumpt, verteilt sich der Sog vom Aquarium durch die Matte auf eine riesige Fläche, sodass dieser für die Aquariumbewohner komplett ungefährlich ist.
Meine Garnelen haben den Filter auch liebend gerne abgegrast und dort nach Fressbarem gesucht.
Meist werden sie in der Ecke eines Aquariums angebracht und zieren diese vom Boden bis zum Wasserrand, wobei die meist blaue Filtermatte einige Zeit, bis sie von Mulm und Baktieren besiedelt wurde, zu sehen ist. Außerdem musst du auch den Hamburger Mattenfilter irgendwann reinigen. Der Filterschlamm, der sich bis zu diesem Zeitpunkt bildet, ist eine eher unangenehme Erscheinung. Dieser wird nämlich im Aquarium freigesetzt, sobald du den Filter entnimmst, was erst recht zu Verunreinigungen führt.
- günstig in der Anschaffung
- selsbtbauen ist leicht möglich
- riesige Ansiedlungsfläche für Filterbakterien
- lange Standzeit
- man kann die Filtermatte bepflanzen
- kann per Luftheber oder kleiner Wasserpumpe betrieben werden
- sehr stromsparend
- nimmt viel Platz ein
- Herausnehmen der Filtermatte bspw. zum Reinigen ist am besten in leeren Aquarien möglich
Mein Innenfilter-Favorit: der Rucksackfilter
Rucksackfilter sind optisch an sich Innenfilter, verfügen über eine Art Kanister, der über den Beckenrand hängt. Das Filtermaterial befindet sich im äußeren Teil des Gehäuses. Durch das über eine Art Wasserfall zurück ins Aquarium geleitete Wasser wird die Wasseroberfläche schön sauber gehalten.
Das reduzierte Ausmaß der Kahmhautbildung und die einfache Handhabung bei den sowieso seltenen Pflegemaßnahmen sprechen für den Einsatz eines solchen Rucksackfilters. Allerdings kannst Du sie eher bei kleineren Aquarien und ohne Abdeckung verwenden. Bei Garnelen im Aquarium bietet es sich an, einen Schwammfilter vor den Rucksackfilter zu schalten!
Bei der Frage, welcher Innenfilter der Beste ist, würde ich den Rucksackfilter auswählen. Einfach, weil dieser am unauffälligsten im Aquarium platziert werden kann und super selten und dann sehr schnell zu reinigen ist.
- sehr unauffällig im Aquarium
- günstig in der Anschaffung
- Wasseroberfläche wird sauber gehalten – einige Modelle verfügen sogar zusätzlich über einen extra Oberflächenabsauger
- leicht zugänglich, sogar teilweise ohne nasse Hände
- schnell zu reinigen
- theoretisch eine Möglichkeit eines Lecks+
- ganz billige Modelle sind eher hörbar
Worauf es beim Kauf des Innenfilters ankommt
Wenn Du gerade dabei bist, dich über Innenfilter fürs Aquarium zu belesen, hast du dich sicher gefragt, worauf Du überhaupt beim Kauf des Innenfilters achten musst. Hier folgen die wichtigsten Punkte, die Du im Auge bei der Wahl des Filters im Aquarium haben solltest:
Durchflussmenge des Innenfilters im Verhältnis zur Beckengröße
Einige Faktoren stehen bei der Auswahl des passenden Innenfilters in Wechselwirkung zueinander. Hast du ein großes Becken, so muss auch die Fördermenge des zu filternden Wassers durch den Filter entsprechend hoch sein. Ist sie zu gering, kommt es in Folge dazu, dass die Reinigung des Wassers langsamer erfolgt, als es durch die Lebewesen und Pflanzen verunreinigt wird; und irgendwann gibt auch der beste Filter auf.
Ist die Durchflussmenge pro Stunde zu stark, wird das Wasser nicht optimal biologisch gefiltert bzw. der Aquarieninhalt durcheinander gewirbelt. Wenn der Filter zu schwach ist, zirkuliert das Wasser nicht ausreichend im Becken, sodass Nährstoffe ggf. nicht überall hinkommen und Mulm und co. nicht optimal abtransportiert werden können.
Der Markt bietet wirklich für jede Aquariumgröße den perfekt geeigneten Innenfilter an – ich habe mal einige für Dich herausgesucht:
Innenfilter für ein Aquarium mit 60 Liter:
Innenfilter für 60 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 300 bis 400 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 120 Liter:
Innenfilter für 120 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 400 bis 600 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 200 Liter:
Innenfilter für 200 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 650 bis 800 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 240 Liter:
Innenfilter für 240 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 800 bis 1000 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 300 Liter:
Innenfilter für 300 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 900 bis 1200 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 350 Liter
Innenfilter für 350 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 1000 bis 1200 Litern pro Stunde erreichen.
Innenfilter für ein Aquarium mit 400 Liter:
Innenfilter für 400 Liter Aquarien sollten eine Förderleistung von 1200 bis 1600 Litern pro Stunde erreichen.
Strömung und Pumpleistung vom Innenfilter
Abhängig davon, welche Lebewesen in deinem Aquarium hausen, solltest du ihren Lebensraum bestmöglich nachahmen. Danach richten sich die notwendige Pumpleistung, eine eventuelle Strömung und ihre Stärke.
Die Leistung der Filterpumpe sagt im Vergleich zur Beckengröße und seinem Inhalt aus, wie effektiv dein Becken sauber gehalten werden kann. Auch kannst du aus der Pumpleistung herauslesen, ob sie für dein Aquarium überhaupt geeignet ist. Kommt die Pumpe trotz Höchstleistung mit dem Reinigen nicht hinterher, solltest du rasch umsteigen.
Eine generelle Empfehlung hinsichtlich Pumpleistung liegt bei der Umwälzung des zwei- bis dreifachen Fassungsvermögens des Aquariums (Brutto). Da viele Innenfilter mittlerweile auch regulierbar sind, kannst Du im Zweifel einfach das etwas stärkere Modell für dein Becken kaufen und diesen dann eher etwas herunterregeln.
Je größer dein Becken, desto stärker muss also die Pumpleistung sein, um der Reinigung des Wassers nachkommen zu können. Beherbergst du jedoch besonders empfindliche Lebewesen, erkundige dich zuerst, ob diese spezielle Anforderungen an das Wasser ihrer Umgebung haben. Einige Pflanzen und Tiere vertragen mittelmäßige Sauberkeit, andere wiederum reagieren auf die kleinste Verunreinigung mit Krankheit oder Tod.
Die Strömung ist deshalb relevant, weil nicht jeder Fisch beispielsweise einer zu starken Strömung standhalten kann. Bei kleinen Aquarien wie einem Nanobecken könnten Fische durch eine zu starke Strömung in einen wirbelnden Kreislauf gelangen, aus dem es aus eigener Kraft kein Entrinnen mehr gibt.
Bei der Auswahl des Filters anhand der eigentliche Filterleistung solltest Du bedenken, dass sich der Filter mit der Zeit auch zusetzt – daher macht es deswegen auch ggf. Sinn ein im Zweifel etwas zu starkes Modell zu wählen, welches man erstmal herunterregelt und sobald die Filtermaterialien sich etwas zugesetzt haben, hochfahren kann.
Lautstärke
Der Filter deines Aquariums ist rund um die Uhr aktiv und können bei permanentem Motorengeräusch äußerst störend sein. Neben der minderqualitativen Filterleistung ist es das Summen des Motors, das beim Kauf ein Auswahlkriterium sein sollte. Oft stehen Aquarien in Büros oder Schauräumen – gerade dann ist es von Bedeutung, keine zusätzlichen unangenehmen Geräuschquellen zu schaffen.
Das Wasserplätschern selbst ist dabei weniger problematisch und entsteht sehr häufig deswegen, weil der Filter etwas zu hoch sitzt oder der Wasserstand deines Aquariums zu niedrig ist. Hier brauchst du lediglich die Filterposition zu ändern und schon ist das Plätschern verschwunden.
Garnelensicherheit
Eigentlich gilt diese Garnelensicherheit auch für kleine Fische und andere Lebewesen; ganz unabhängig vom Filter. Damit du nicht selbst handwerklich aktiv werden musst, solltest du vorzugsweise abgedeckte Bodenfilter, Luftheber oder Hamburger Mattenfilter verwenden.
Falls kein weiterer Filterkauf möglich ist, gibt es als Zubehör einen sogenannten Ansaugschutz, den du auch sehr einfach selber machen kannst. Wichtig ist ein möglichst engmaschiges Gitter, sodass selbst kleinster Nachwuchs nicht angesogen werden kann.
Die wichtigsten Kaufkriterien zum Innenfilter zusammengefasst:
- Durchflussmenge und Beckengröße
- Leistung des Filters
- Lautstärke
- Stromverbrauch
- Garnelensicher?
- Eigengewicht und -größe
- Wartungsanfälligkeit
Welcher Innenfilter ist der Beste?
„Den“ Filter, der für alle Aquarien gleichermaßen geeignet ist, gibt es nicht – und kann es auch nicht geben. Dies würde bedeuten, dass jedes Aquarium dasselbe Fassungsvermögen hätte, dieselben Lebewesen beherbergen würde und die Wasserqualität überall auf diesem Planeten gleich gut wäre. Was es allerdings gibt, sind Testsieger, die aufgrund ihres individuellen Einsatzzweckes auserkoren wurden.
Dazu gehört zum Beispiel der Tetra IN 400 plus für besonders kleine Aquarien mit einem Fassungsvermögen von bis zu 60 Litern. Die Durchflussgeschwindigkeit lässt sich bei diesem Modell anpassen und das Gerät selbst kann während der Reinigung im Becken verbleiben.
Als Testsieger für mittelgroße Aquarien (130 bis 240 Liter) geht der Fluval U4 Innenfilter mit einer Leistung von 10 Watt hervor. Die Durchflussgeschwindigkeit ist hier jedoch mit 1.000 Litern pro Stunde begrenzt und das Gehäuse des Filters im Vergleich recht groß.
Für größere Becken zwischen 300 und 500 Liter bedarf es bereits einer Durchflussleistung von 1.200 Litern pro Stunde, die im No.17 Filter verpackt ist. Trotz einer Leistung von 12 Watt ist der Motor äußerst leise und verursacht keine störenden Nebengeräusche.
Wie ist der Innenfilter im Aquarium anzubringen?
Die Montage der verschiedenen Innenfilterarten erfolgt ebenso individuell, wie die Welt der Filter ist. Neben der klassischen Methoden des Einhängens und Verklebens gibt es auch weniger häufige Varianten.
Saugnäpfe sind eine mitunter gewählte Alternative zum Klebstoff. Beides hat Vor- und Nachteile: Während Saugnäpfe sich eher lösen können als Klebstoff, setzt dieser bei nicht sachgemäßer Verklebung schädliche Fremdstoffe in das Wasser ab. Für größere Aquarien sind auch Standfilter nicht außer Acht zu lassen, die durch ihr Eigengewicht stabilisiert werden.
Wo im Aquarium soll der Innenfilter platziert sein?
Selten gibt es Filter, die derart ansehnlich sind, dass sie optisch nicht als störend empfunden werden. Du solltest also eine dunkle Ecke für das Gerät finden. Etwa eine, die von Pflanzen abgeschirmt ist oder außerhalb des Beleuchtungsradius liegt. Er sollte deine Pflanzen allerdings nicht „fressen“ können.
Am Boden solltest du nur eigens dafür vorgesehene Bodenfilter anbringen und den Boden dabei nicht zu hoch mit Sand oder Kies auslegen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Filter kleine Steinchen oder Sand ansaugt und irgendwann verstopft. Das Gesamtkonstrukt sollte sich außerdem – für ein ruhigeres Arbeiten – soweit im Wasser befinden, dass kein plätscherndes Geräusch zu hören ist. Dieses kann auch für die Fische selbst sehr störend sein, da sich das Geräusch als Schall unter Wasser anders ausbreitet und von den kleinen Lebewesen intensiver wahrgenommen wird.
Ich setze vor dem Einrichten des Aquariums den Innenfilter bereits an die geplante Stelle, um ggf. Wurzeln oder andere Hardscape (wie man im Aquascaping zur gesamten Deko sagt) um den Filter herumzuplatzieren. Sonst kann es passieren, dass der Filter plötzlich nur noch an der Frontscheibe platziert werden kann – rate mal, wem das schon einmal passiert ist…
Wann muss der Innenfilter gereinigt werden?
Auf die Frage, wie oft Du den Innenfilter im Aquarium reinigen solltest, kannst Du dich nach der Faustregel richten, dass der Filter etwa alle vier Wochen gereinigt werden sollte. Eine regelmäßige Kontrolle ist aber dennoch unverzichtbar und bei starker Verunreinigung kann auch eine zwischenzeitliche zusätzliche Reinigung notwendig sein. Hier solltest du darauf achten, ob der Filter danach wieder reibungslos läuft – wenn nicht, musst du ihn ersetzen.
Wie erkenne ich, wann ich den Filter reinigen muss?
Es gibt Filtermaterialien, die mehr oder weniger empfindlich sind. Bei einem neuen Aquarium solltest du also die ersten Wochen täglich kontrollieren und beobachten, wie schnell dein Filter verunreinigt und ab wann die Leistung sich verschlechtert. So kannst du bei speziellen Filtern die optimalen Reinigungsintervalle festlegen.
Wenn die Strömung stark nachlässt, solltest du auf jeden Fall den Filter reinigen. Das ist aber auch logisch, oder? Wenn Du das nämlich vernachlässigst, verhinderst du ausreichende Durchströmung des Aquariums und ggf. sogar wird sogar der Sauerstoffhaushalt gestört.
Wie den Innenfilter reinigen? 🧽
Um die Funktionsfähigkeit in Sachen Strömung aber auch biologischer Filterung aufrecht zu behalten, gibt es ein paar Dinge, die Du bei der Reinigung des Innenfilters beachten solltest:
- niemals zu gründlich reinigen, da sonst alle wichtigen Bakterien weggespült werden, die unbedingt benötigt werden, um – wie oben erwähnt – schädliche Stoffe wie Nitrit in unschädliche Nährstoffe, wie Nitrat umzuwandeln
- Kein zu heißes oder zu kaltes Wasser nutzen, um die Filtermaterialien zu reinigen. Hier kann es sonst zum Absterben der Filterbakterien kommen. (Filtereinläufe usw. kannst du aber gründlich reinigen, da hier im Vergleich zum Filtermaterial recht wenig Bakterien sitzen.)
- Am besten in Wasser, welches beim Wasserwechsel anfällt grob auswaschen. An dieses Wasser sind die Filterbakterienkulturen gewöhnt und es besteht keinerlei Gefahr, dass diese absterben. Häufig reicht es, das Filtermaterial 1, 2 Mal kräftig auszudrücken und etwas auszuwringen, um groben Mulm, welcher den Durchfluss behindert, zu entfernen.
- Braunes Filtermaterial ist nicht schlecht: Wenn bspw. blaue Filtermatten nach einiger Zeit braun erscheinen, ist das ein gutes Zeichen und so solltest du hier nicht in Panik verfallen, um den Filter zu sauber waschen (siehe Punkt 1)
- 1 bis zwei Mal im Jahr Innenfilter auseinandernehmen: so gewährleistest du einwandfreien Lauf des Filterrades und unnötige Verschmutzung im Filter.
Wie dein Innenfilter garnelensicher wird
Damit dein Filter keine kleinen Tiere oder deren Nachwuchs einsaugt, sollte er mit einem kleinen „Verhüterli“ ausgestattet sein. Das erspart dir eine tägliche Nachschau; einmal wöchentlich solltest du sie aber halten. Eine bekannte und sehr simple Maßnahme, um deinen Aquarienfilter kleintiersicher zu machen, ist, einen kleinen Teil eines Nylonstrumpfes über den Ansaugstutzen zu stülpen. Wurde bei der Lieferung ersatzweise zusätzliches Filtermaterial mitgeliefert, kannst du auch dieses anbringen – du solltest es jedoch nicht zurechtschneiden; für den Fall, dass du es im Filter selbst irgendwann brauchst.
Die für Garnelen sicherste Innenfilterart ist der Hamburger Mattenfilter. Von diesem kannst Du die Vorteile der recht feinen Filtermatte aber auch für die anderen Arten als Garnelenschutz einsetzen. Es gibt verschiedene Porengrößen an Filtermatten: es hat sich die Porenstärke von 45 ppi als gut erwiesen.
Wenn du schon im Voraus weißt, dass du hauptsächlich kleine Tiere halten wirst, empfiehlt es sich, auf eine passende Form des Ansaugstutzens zu achten und gleich die dafür passende technische Ausstattung zu integrieren. Eine lange, aber sehr schmale Öffnung kann Abhilfe schaffen – auch gibt es für solche Fälle Filter, die im Inneren des Ansaugstutzens über einen zusätzlichen Filterschwamm verfügen. Je besser die Planung und die Vorbereitung, desto weniger Gedanken musst du dir später über den Wechsel der Geräte machen.
Meine bzw. deine Erfahrungen in Sachen Innenfilter fürs Aquarium
Anschließend würde ich gerne von Dir wissen, ob Du eher Team Innen- oder Außenfilter bist. Hinterlasse gern ein Kommentar, welcher dein größter Vorteil eines Innenfilters ist.
Ich sehe in beiden Filterarten etwas gutes. Müsste ich mich für DEN Innenfilter entscheiden, würde ich wohl für Rucksackfilter wählen. Denn dieser ist für mich bei der Frage, welcher Innenfilter der beste ist, ganz weit vorne mit seinen Vorteilen. Hauptvorteil wäre hier für mich, dass Du nur ein kleines unauffälliges Rohr im Aquarium siehst und Du trotzdem keinen Außenfilterkanister irgendwo herumstehen hast. Gerade für Nano-Aquarien perfekt.
Ich habe beispielsweise folgenden Rucksackfilter auch an meinem Meerwasser-Würfel laufen, weil dieser 1. einen zusätzlichen Oberflächenabsauger und 2. einen zuschaltbaren UV-C-Klärer integriert hat und 3. mit einem praktischen Halter für die Filterkörper daherkommt, sodass Du nicht ins Aquarium greifen musst, um diese zu säubern oder zu wechseln.:
Welcher Innenfilter ist für dich der beste?
Hast Du noch Fragen zum Thema Innenfilter? Dann hinterlasse gerne ein Kommentar!
Aktualisiert am 10.09.2024 um 04:13 Uhr / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm